SILENT REVENANTS - EVERY DREAM


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2013
Running Time:25:44
Kategorie: Eigenproduktion
 

Silent Revenants kommen aus Gescher in Nordrhein-Westfalen und debütierten Mitte 2013 mit der fünf Tracks umfassenden EP "Every Dream". Stilistisch dem female fronted Symphonic Metal mit merklichen Folkeinflüssen zuzuordnen, wurde das Erstlingswerk damalig noch in abgespeckter Besetzung mit Denise Schlahn an den Vocals, Julian Kirschbaum an der Gitarre, Marina Grave am Keyboard und Fabio Szantani am Bass sowie Peter Weissink am Schlagzeug aufgenommen. Neben einem Wechsel an den Drums (Patrick Fleige) und am Bass (Hermann Remmers) gesellten sich in nachfolgenden Jahren noch Celina Schubert an der Violine und Jannik Hütt an den Bagpipes hinzu. Nach Aussage des wesentlich als Songschreiber und gleichsam als Composer tätigen Julian spielt das Septett heutzutage einen merklich härteren Stil. Zudem fand er die EP für heutige Verhältnisse zu poppig abgemischt. Fragt man die Gruppe nach ihren Einflüssen, so werden Genregrößen wie Nightwish und Kamelot genannt. Die female "Voice Of Doom" mit übrigens klassischer Gesangsausbildung nennt Doro, Tarja Turunen und Floor Jansen als Vorbilder.

Der Opener "Silent Revenants" setzt mit knackigen Drums und dunklen Gitarren ein und verbleibt im Weiteren recht schleppend und tragend. Umgehend fällt die klare, toll intonierte und hier phasenweise doch recht aggressiv rüber kommende Stimme von Denise auf. Weg vom klassischen Sopran erinnert sie hier tatsächlich ein bisschen an Doro aber noch viel mehr kommt mir hier die junge Jutta Weinhold von Zed Yago in den Sinn, was auch daran liegen mag, dass Sound und Arrangements eine Menge von "From Over Yonder" haben. Melodischer, orchestraler Metal mit teils leicht dramatischen und etwas schwerfälligen Attitüden. Mit starker orchestraler Inszenierung und fett groovend geht es dann in "The Storm" hinein. Stimmlich nimmt sich Denise hier zunächst etwas zurück, zeigt dann aber im Chorus ihre ganze Klasse und in den ruhigeren Elementen ihre klassischen Stärken. Schwarzmetallische Gitarren und harte Drums hauchen dem Song dabei genügend metallischen Spirit ein. Eine ruhige, höchst melodiöse Gitarre dann bei "The Faceless" und hier wirklich bezaubernde, glockenklare Vocals mit punktgenauer Akzentuierung. Gerade hier beweisen Silent Revenants ein tolles Gefühl für Melodien und klasse Arrangements, die sich hier im Wechsel der symphonischen Elemente, unterstützt durch akustische Gitarren und dem hier so zarten Mikro mit kräftigen, ja gewaltig und höchst pompös daher kommenden Soundmonstern zeigen. Und auch hier wieder im Chorus die Anlehnungen an den "Flying Dutchman" mit tollen Riffbrettern und Groove ohne Ende. Kräftig stampfend und super mitnehmend, ja kraftvoll hymnisch kommt der Titeltrack daher mit hier clever integrierten Folkelementen und einer klasse gespielten Leadgitarre und wieder diese super variantenreiche "Voice Of Doom" mit teils auch komischen Elementen, die ganz entfernt an Harpyie erinnern. Ganz großes Kino. Als hätte sich die Band das Beste für den Schluss bewahrt, startet "Ocean Home" mit Vogelgezwitscher und Meeresrauschen mit einem fast an Shanties erinnerndem Akkordeon. Dunkelmetallische Gitarren machen der anfänglich romantischen Stimmung jedoch schnell den Garaus und lassen den Song in ein kraftvolles, orchestrales Opus übergehen. Da fehlen nur noch die Growls und man wähnt sich nahe Epica. Ganz starker Abgang.

Wenn ihr wissen wollt, wie Silent Revenants die Songs live performen und was es so alles an neuem Material gibt, dann seien Euch nachstehende Konzerttermine aller wärmstens empfohlen:

11.06.2016 - Gescher, Rathausplatz

17.09.2016 - Coesfeld, Kolpinghaus

01.10.2016 - Dülmen, X-land

17.02.2017 - Essen, Panic Room

Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Gey


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