GALVANO - TRAIL OF THE SERPENT


Label:CANDLELIGHT
Jahr:2015
Running Time:41:42
Kategorie: Neuerscheinung
 

Göteborg, die zweitgrößte Stadt Schwedens, ist eigentlich als Keimzelle des Melodic Death Metal bekannt. 2005 brachte die Szenestadt jedoch ein Trio hervor, das mit Veröffentlichung ihrer ersten Single namens "The Librarian", gemixt und mastered vom legendären Billy Anderson, der auch schon bei Orange Goblin und Cathedral unter Vertrag stand, gänzlich andere Wege einschlug. So auch auf ihrem Debütalbum "Two Titans", welches im Frühjahr 2012 den Weg in die Undergroundläden dieser Welt fand und sowohl bei den Fans wie auch den Kritkern einschlug wie eine Bombe. Auch auf ihrem neuen Opus "Trail Of The Serpent" bleibt das verbliebene Duo aus Mattis Noojd (Gitarre, Vocals) und Fredrik Kall (Drums) ihrer Linie treu und knallt uns vier hammerharte Tracks um die Ohren, von denen jeder, bei einer Laufzeit von knapp zehn Minuten, ohne Umschweife als wahre Songgiganten mit tonnenschweren Rhythmen bezeichnet werden können. Kräftiger Doom mit krachenden Riffs und brüllenden, ja wie Lava walzenden Tönen krachen uns da um die Ohren. Unverkennbar werden auch früheste Sludgeeinflüsse deutlich und gewisse Melodien, bei denen, wie in "Stench Of Prey" durchaus auch mal eine Akustikgitarre ins Spiel kommt, erinnern an früheste Werke von Opeth. Trotz aller melodischen Sperenzien soll aber nicht vergessen werden, dass hier knallharte Schweden am Werk sind und brachiale Riffs mit teils atemberaubender Geschwindigkeit und das alles in ganz düsteren Grundstimmung abliefern. So erinnern die ersten Saitenanschläge bei "Driven Snow" nicht von ungefähr an ähnliche Riffbretter der schwedischen Kollegen von Amon Amarth. Auch wenn in dem Rausschmeißer wieder unverkennbar langsamere Doomelemente zum Einsatz kommen, erinnern jedoch auch in diesem Track gewisse Melodiebögen durchaus an die aus einem Vorort von Stockholm stammenden Metaller aus der Todesszene. So ganz können Galvano also auch ihre im Death Metal zu findenden Vorlieben nicht ganz verbergen, womit der eingangs textlich geöffnete Konsens hier wieder sein logisches Ende findet. Wer will, findet hier starke, heroische Nummern mit ordentlich Wums und Groove für die, bei bereitwilliger Teilnahme am Bangcontest, allerdings notwendigerweise intensivst vortrainierte Nackenmuskulatur.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


zurück zur Übersicht