SALEM - DARK DAYS


Label:PURE STEEL
Jahr:2016
Running Time:52:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die alten Recken von Salem haben sich pünktlich vor ihrem Auftritt auf dem diesjährigen Headbangers Open Air noch schnell mit einem neuen Album zurückgemeldet. Ursprünglich 1980 aus der Asche von Ethel The Frog gestiegen, waren sie zunächst bis 1983 aktiv, ehe es 2010 tatsächlich mit allen Recken aus den alten Tagen weiter ging. Zur Reunion gab es die Doppel-CD „In The Beginning“ mit alten Demoaufnahmen, bevor nach zwei EPs endlich 2013 das Debüt-Album „Forgotten Dreams“ erschien, das jedoch weniger rockig, mehr melancholisch anmutend rüberkam. Diesen Weg setzen Salem hier konsequent fort. Es fällt auf, dass viele Songs ruhig, mit cleanen oder akustischen Gitarren anfangen, dass das Tempo oft getragen und der Songaufbau spannend ist. Natürlich gibt es auch straighte Rocker, vieles spielt sich im Midtempo ab, der Gesang erinnert nicht selten an Biff Byford von Saxon oder auch an den frühen Joe Elliot von Def Leppard. Der letzte Song beginnt wie ein kommerzieller Rocker. Mittendrin ertönt plötzlich ein unvorhersehbarer Akustikpart. Irgendwie klingt es verhackstückt und seltsam strukturiert. Der eingängige Refrain bügelt jedoch alles wieder glatt. Das Schlagzeug klingt transparent, aber etwas kraftlos. Insgesamt gibt es hier eher relaxten Hardrock als treibenden Heavy Metal, aber alles klingt schön klassisch und alt und hat dementsprechend authentischen Spirit. Die manchmal bluesig angehauchten Gitarren lassen Erinnerungen an ganz alte Whitesnake aufkommen. Auf dem neuen Salem-Werk wird auf jegliche Trends geschissen, und das ist auch gut so. Salem klingen zeitlos und machen ihre Sache auch heute noch richtig gut, als wäre die lange Pause von 1983 bis 2010 nie da gewesen. Beeindruckend!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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