BEJELIT - EMERGE


Label:BAKERTEAM
Jahr:2012
Running Time:67:16
Kategorie: Neuerscheinung
 

Dieser ganze Trallalla-Möchtegernmetal ging mir in den Nullerjahren immer mehr auf die Knispel. Das ist auch heute noch so, wie ich grad dieses Scheibe von Bejelit aus Novara höre. Natürlich ist es Powermetal, und natürlich sind alle fünf Mucker Meister an ihren Instrumenten. So lange sie obermelodisch bis poppig kommen, wie im Opener „The Darkest Hour“, würde ich am liebsten gleich wieder aus machen. Doch in dem Song mit dem Titel „C4“ kommen so geile Gitarren, die mich aufhorchen lassen. Etwas Sonata Arctica schimmert durch, und das nicht nur in „Don’t Know What You Need“, und zum Glück auch nie ganz so clean. Eine kleine Portion Echtmetall mehr haben sie sich gegenüber ihren finnischen Soundalikes bewahrt, und das nicht nur wegen der rougheren Stimme. Bejelit können alle Geschwindigkeiten, und von denen gibt’s im Titeltrack „Emerge“ reichlich. Im Anschluss sorgt eine Akustikklampfe in „We Got The Tragedy“ für balladeske Töne. „To Forget And To Forgive“ kommt schon ziemlich anständig, und ist der beste Track der Platte. Die Keyboards wurden von Drummer Giulio Capone (Ex-Drakkar) eingestreut, und nerven auch auf Dauer nicht. Es wurden sogar einige ihrer Parts von Violinen und Celli in „Deep Water“ eingespielt, ein Track, der mit seiner epischen Länge von über elf Minuten die Spannung bis zum Schluss behält. Jetzt weiß ich gerade gar nicht, wann ich zuletzt eine Ballade so richtig geil fand. „Boogeyman“ beginnt akustisch, Keys und Streicher setzen dazu ein es endet mit einem geilen Piano. Klasse. Daumen hoch für die breite Produktion, einen wieder runter für das Cover. Die vierte Scheibe der Italiener hat den Boden nicht unter den Füssen verloren, und darf als Lichtblick in der Flut der Veröffentlichungen der Metalsparte ‚Trallafitti’ bezeichnet werden. Jetzt mache ich zwar immer noch keine Luftsprünge, aber den Jungs ist deutlich anzumerken, den zweiten Teil des zusammengesetzten Substantives ‚Powermetal’ ernst genommen zu haben.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


zurück zur Übersicht