CUNNILINGUS - THE RETURN OF THE BLASPHEMIC DEPRAVATION


Label:HELLDPROD
Jahr:2016
Running Time:50:52
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ein Rabe und tiefes Grollen einer unmenschlichen Gestalt sind zu hören, dann läuft auf einer Spieluhr „Guten Abend, Gute Nacht“ ab, das bekannte Wiegenlied von Johannes Brahms. Zuviel Anspruch für die Jungs aus Lissabon? Nun ja, die nach einem Begriff aus den Aufklärungsseiten einer Jugendpostille Benannten spielen thrashiges Zeug mit deathnahen Growls, sehr schrecklich anmutend und leicht fragil in der Aussprache. Immer wieder tauchen Synthies im Back auf, die gemessen am Riffing und ganz besonders an den sehr prägnant nach vorne gemischten Soli, besonders das in „The Violator Baby“ ist ziemlich cool, eher verwirren. Denn die Portugiesen sind sonst an der Gitarre so coole Schweine, dass, wenn sie erstmal richtig losgelegt haben, Tasteninstrumente völlig fehl am Platze sein sollten. Gemessen daran kann der aufmerksame Hörer schon erkennen, dass die Produktion, im Gegensatz zum geschickt gewählten Bandnamen, nicht ganz billig war. Bevor wir aber anfangen alles in Frage zu stellen, wie die von "Hells Bells" geklaute Glocke im Abschlusstrack "Brotherhood Of Metal", sollte trotz suboptimaler Vocals eine gewisse Ernsthaftigkeit im Thrash der Portugiesen schon erkennbar sein. Schließlich hat sich der Coverkünstler schon gut ins Zeug gelegt, seine Vorgaben umzusetzen. Unterm Strich bleibt aber dennoch festzustellen, dass in dieser nicht ganz humorfreien Angelegenheit von vierzehn Songs mit teils recht schlüpfrigen Titeln die Soli das Großartigste sind. Luftgitarren raus!

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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