TREAT - GHOST OF GRACELAND


Label:FRONTIERS
Jahr:2016
Running Time:51:41
Kategorie: Neuerscheinung
 

Eine der wenigen Bands, die aus dem schwedischen Melodic-Fundus der 80er-Jahre übrig geblieben ist, ist Treat. Und das verdientermaßen. Das letzte Werk „Coup De Grace“ konnte gut abräumen und natürlich möchte man diesen Streich wiederholen. Die Skandinavier haben aber auch angekündigt, das aktuelle Opus etwas moderner zu gestalten. Das ist ihnen durchaus gelungen. Aber keine Angst, nichts Ungewöhnliches dürfte den Fan verstören. Man ist nur soundtechnisch auf dem neusten Stand der Dinge und die Kompositionen sind etwas raffinierter angelegt. Wie zum Beispiel der Winger-Song „Rainbow In The Rose“. Nur mal so als Vergleich. Am Bass gibt es einen Neuzugang zu vermelden, Pontus Egberg. Stand früher in Lohn und Brot bei The Poodles (heute auch bei King Diamond mit dabei) und könnte zumindest eine Erklärung sein, warum man auf „Ghost Of Graceland“ so ausschweifend zu Werke geht. Sind The Poodles doch alles andere als 08/18-Songschreiber. Wie dem auch sei, die neuen Nuancen gefallen mir sehr gut und werden das Album noch in Jahren mit frischem Wind beglücken. Man ist seinen Wurzeln treu geblieben und schafft dennoch den Blick über den berühmten Tellerrand. Zwölf Beiträge geben die Altrocker zum Besten, gänzlich ohne Ermüdungserscheinungen oder sich auf der faulen Haut auszuruhen. Sänger Robert Ernlund gehört weiterhin zur Speerspitze der coolen Shouter und die Refrains, die sich die Band hat einfallen lassen, fräsen sich in konstanter Beharrlichkeit ins Kleinhirn. „Inferno“ ist ein solcher Rocker, der erst seicht anfängt und sich als Überflieger entpuppt. Man hat selbstredend ein kleines Augenmerk auf andere Lyrics gelegt. Während man früher über Frauen, schnelle Autos und Rock ´n´ Roll lamentiert hat, bestreben die heutigen Texte einen Blick ins alltägliche Leben. Also doch wie früher…nur das man reifer geworden ist, haha. Kein Fan kommt an diesem Klasse-Werk vorbei.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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