SLEEPING EMPIRE - MUTINY


Label:SOUNDAY
Jahr:2012
Running Time:30:38
Kategorie: Neuerscheinung
Import
 

Sleeping Empire ist eine multikulturelle Band mit Musikern aus Europa, Nordamerika und dem nahen Osten, die sich 2011 in Italien zusammenfanden. Musikalisch sehen sie sich im Alternative Rock Bereich, jedoch sind viele Einflüsse der einzelnen Kultur und Vorlieben des jeweiligen Musikers in den Songs zu hören. Mit „Mutiny“ liegt nur das Debütalbum mit acht Songs vor. Der Opener „Fill Me“ beginnt ruhig mit Akustikparts, bevor dezent die E-Gitarren einsetzen, ähnlich ruhig aber mit aggressiverem Gesang folgt „Take Him Away“. Der Songaufbau erinnert an System Of A Down, musikalisch ist man aber definitiv nicht so hart, im Gegenteil, einige Zwischenspiele erinnern sogar an Pink Floyd. Bei „Ignorant Girl“ ist das Bassspiel dominant und vordergründig, ähnlich wie bei Tool, und es lassen sich einige Progeinflüsse erhören. In „Pitiful World“ wird als Zwischenpart eine elektronisch entfremdete Stimme mit Rapgesang eingesetzt, was nicht so wirklich zu der musikalischen Ausrichtung passt und für mich auch den schlechtesten Song des Albums darstellt. Leider scheint dies auch wie ein Umbruch auf dem Album zu sein, es beginnt belanglos zu plätschern. Zwar kann „Sleep“ als Ballade noch einmal aufhorchen lassen, aber Innovativ ist da gar nichts mehr. Sänger Marco Yammine schafft es zwar immer wieder durch seine Intonierung, mal sanft, mal eindringlich, mal aggressiv, die passende Dramatik, das passende Gefühl des jeweiligen Songs zu vermitteln, aber auch er kann das Ruder nicht rum reißen. Insgesamt sind die Songs alle sehr ruhig und schleppend arrangiert, es fehlt einfach an Highlights, am berühmten Aha-Effekt. Auch ist die Art, wie die Band ihre Songs enden lässt sehr eigentümlich, bei keinem Lied vermutet man dort das Ende des Songs, sie enden so abrupt, als ob der Band an der Stelle nichts mehr eingefallen wäre. Das ist fast genauso schlimm wie Bands, die ihre Songs einfach ausfaden. Als Abschluss bietet „Choice & Consequence“ orientalische und elektronische Einflüsse und sticht dann doch noch mal durch das plötzliche Tempo aus dem einschläfernden Sound hervor. Das Debütalbum von Sleeping Empire hat stark angefangen aber auch genauso stark nachgelassen. Gefühl für Melodien haben die Jungs, aber man sollte sich aus diesem doomigen Einschlaftempo auch mal herausbewegen wie z. B. beim letzten Song, sonst wird es auf Dauer wirklich langweilig und einschläfernd.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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