Unholy Metal Mayhem

Oberhausen, Helvete, 01.04.2016

night`s bloodWieder einmal heißt es Unholy Metal Mayhem, doch diesmal geben sich ausschließlich Thrashbands die Klinke. Den Anfang macht der Fünfer von Night's Blood aus dem Ruhrpott. Dieser tritt, den Reigen der handvoll Bands heute Abend eröffnend, in Kutten auf. Für Helvete Verhältnisse passiert das heute sogar ziemlich pünktlich. Sie legen mit angeschwärztem Thrash vor, geiles Uptempogekloppe mit scharfkantigen Gitarren. Songs wie "The Witcher", "Into Pandemonium" und "As The World Ends" schaffen Abmoshgrundlagen, dass in den ersten Reihen schon früh die Matten kreisen. Nach "Hellish Metal Possession" macht das Cover "Motorbreath" von Metallica zusammen mit "Moonshine Rise" das Fass nach einer halben Stunde zu. Geiler Auftakt!



witches steelWitches Steel aus Dortmund, mit Firebird-Bassistin Linda, sind die einzige Band heute ohne Gebell und Growls. Die kräftige Singstimme im Manilla Road Shirt trifft nicht immer jeden Ton genau passend, untermalt zum Ausdruck aber mit vielen Gestikulationen. Nach "Salem's Witch Trial" folgt mit "Demon Rider" ein weiterer neuer Song, bei dem Gitarrist Yannick an seiner Flying V eine Saite reißt, doch der Umstand störte niemanden und man spielt konsequent den Song ohne Gitarre weiter. Das Konzert setzen sie mit einer Explorer fort und zocken ihr Anthem und "Demon Rider" noch einmal in voller Länge. Das war sicher nicht der gelungenste Auftritt der Westfalen, obgleich der Spirit aber rüberkam und das Publikum anfeuernd hinter der Band stand.

 

tracerVon allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Tracer gaben, sind dies hier die Berliner Thrasher, die Space Chaser Gitarrist Leo in der Besetzung haben. Leo macht auch die Ansagen und der Fünfer gibt so Gas, dass schon zu "Metal Snake" und "Midnight King" Moshpits zu verzeichnen sind. Perfekte Highspeed Doppelhalssoli steigern die Laune und ihr Sänger lässt es sich nicht nehmen, beim Circlepit vor der Bühne mitzumachen. Mit "Harvest The Seed" kommt man zum Ende und fürs Protokoll bleibt festzuhalten, dass Tracer den Laden gut aufgemischt haben. Klasse Stimmung, super Publikum!

 

messerschmittAnno 2011 spielten Messerschmitt ihren ersten Gig hier im Helvete. Jetzt nach fünf Jahren heißt es wieder "Hell For Leather", welches bei der Audienz sehr wohl bekannt ist. Die Remscheider machen richtig gut Stimmung, dabei wird es besonders voll in den ersten Reihen und überall permanent gebangt. Basser Florian hat seine Kutte über die Monitorbox gestülpt und post mit seinem Tieftöner ohne Ende. Sie machen derbe Action, dass Mikrofontänder umfallen, die vom Publikum wieder aufgestellt werden. "Ancient Rites" ist noch so eine Abgehnummer, die von der Meute alles abverlangt. Nach 45 Minuten ist die Menge ausgelaugt. Mal sehen, was der Headliner ihr noch abverlangen vermag …

 

space chaserZum Schluss des heutigen Events wird noch einmal die Schnittmenge aus Speed und Thrash zelebriert. Die Dreifach Flying V-Attacken von Space Chaser holen mit Raketen wie "Interstellar Overlords", "Decapitator" und dem neuen Song "Black Hole Circle Pit" das Letzte aus dem tobenden Mob heraus, dass sich auch eine weitere Anfahrt aus Hamburg gelohnt hat (hallo Tino). Nach ihrem instrumentalen Anthem, den Shouter Siegfried als Höhepunkt des Abends ankündigt, packen sie ihre schnellere Version von Iron Maidens "Aces High" aus, in dem es ein Drummer nicht leicht hat, alle Ideen von Nicko im höheren Tempo zu übernehmen, doch das gelingt hier aber vorzüglich. Ein Hammer von Headliner, Space Chaser sind einfach eine Bank. Bevor sich als logische Konsequenz dieses energiereichen Auftritts dichtes Gedränge am Merchandisestand bildet, beendet das Doppel von "Skate Metal Punks" und "Undead Revenge" den Auftritt der Hauptstädter und ein wiederum gelungenes Unholy Metal Mayhem.



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer