EXODUS, LOST SOCIETY

Bochum, Zeche, 31.03.2016

lost societyThrash Metal geht im Ruhrpott immer. Heute Abend ist das die Zeche in Bochum, wo der Hammer kreist. Der Tross findet hier seine letzte Station der Tour und weiß das zu würdigen. Warum allerdings Rap vor dem Auftritt des Openers aus den Boxen schallt, weiß keiner so genau. Möglicherweise eine Joke vom Soundmann zum Tourabschluss. Lost Society aus Finnland haben inzwischen schon drei Longplayer im Gepäck, welche die gut gefüllte Zeche gut in Bewegung bringen. Vornehmlich das jüngere Publikum geht dazu voll ab. Schon zu "Hollow Eyes", der Single "I Am The Antidote" und "Terror Hungry" legt das Quartett ein ziemlich agiles Acting auf die Bretter. Terror steht übrigens auch auf seinen Kniestrümpfen, die Gitarrist und Shouter Samy Elbanna regelmäßig auf die Monitorbox stellt, von wo aus er die Menge für Hey-Rufe bis zur Wall Of Death bestens im Griff hat. Ein kleines Drumsolo bremst die Stimmung nicht und man kann auf jeden Fall von einer der besseren Vorbands sprechen, die hier über 45 Minuten alles gegeben hat.

 

exodusZum Headliner ist die Umbaupausenmusik mit Dio und dem mitgesungenen "Balls To The Wall" von Accept schon wesentlich angenehmer. Offensichtlich ist die Stimmung sehr gut, also los geht’s mit Bay-Area-Thrash, den die komplett in Schwarz gekleideten Exodus in der Besetzung Tom Hunting, Jack Gibson, Lee Altus, Kragen Lum und Steve "Zetro" Souza bringen, wie im Turock in Essen im Sommer 2015. Zetro ist derzeit schon zum dritten Mal in der Band. Dass er immer Bock auf Exodus hatte, verriet er CROSSFIRE schon in einem Interview vor zwei Jahren, als er noch mit seinen Söhnen bei Hatriot spielte. Dafür fehlt Gary Holt, welcher derzeit seine Klampfdienste bei Slayer versieht. Noch immer ist "Blood In, Blood Out" ihr aktuelles Album, das nicht nur mit dem Titelsong berücksichtigt wurde. Tom Hunting steigt mehrmals auf sein Kit, und Violence in Exodus Style findet mit "And Then There Were None" seine Fortsetzung. Egal, welches Stück in die Audienz geschmettert wurde, es kam immer wieder zu Moshpits. "Children Of A Worthless God" wird den jüngsten Todesopfern der Anschläge in Belgien gewidmet. Ebenfalls exoduseine Geste der Verbundenheit ist das Vorstellen der Crewmitglieder, nach jedem Song ein anderes. Nach "Body Harvest" will man nur noch Oldschool Zeug wie "A Lesson In Violence" spielen, doch die Songs im Dreierpack vom 2004er "Tempo Of The Damned" Album, "Blacklist", "War Is My Shepherd" und "Impaler", gehören offensichtlich schon dazu. Danach kehrt man noch einmal zurück auf die Bühne, um mit "Bonded By Blood", "Toxic Waltz" und "Strike Of The Beast" den Abend nach neunzig schweißtreibenden Minuten abzuschließen. Exodus verabschieden sich bis zu den Sommerfestivals, denn sie sind bereits auf Metaldays, Party.San und Summer-Breeze, Brutal Assault und dem Kaltenbach Open-Air bestätigt.



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Jörg Müller