Man spricht über Nameless Day Ritual, sie würden Metal-Fusion und Alternative spielen. Für das erste Album der Band aus Bulgarien wird aber auch Industrial und Ambient angeführt. Die Ohren bekommen es jedenfalls mit dem monströsen Opener "Far Out" zu tun, lärmige Felsen von klinischen und kalten Gitarren sowie roughe Vocals durch Schreie über die Grenze der Übersteuerung hinaus. Von Asya Katrandzhieva wird erstmal gar nichts gesagt, doch man bemerkt schnell, dass die bösen Grunzlaute von einer Sängerin stammen, die sich im weiteren Verlauf recht vielseitig zeigt und die später im gebremsten "Chiming Through" vorführt, dass sie noch eine glockenklare Singstimme im Repertoire hat. Das Titelstück offenbart dann aber die eigentliche Zielrichtung der Band, und das ist die breite Masse. Zwar bewahren sie sich durch die extremen Sounds eine kleine Portion Underground, vielleicht auch durch Epik und Ausdrucksstärke, doch viele zartere Töne mit viel Hall und eine bombastische Produktion sprechen eine andere Sprache. Die sechs Tracks erscheinen auf CD im Klappdigi.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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