OCEAN MIND - UNDERWATER


Label:THE LEADERS
Jahr:2016
Running Time:118:12
Kategorie: Neuerscheinung
 

Gar nicht mal so einfach, den Sound dieses Trios zu bestimmen. Da mag Rock sehr zutreffend sein, auch Retro oder Alternative, aber ganz sicher auch Psychedelic. Sehr strange auch der Beginn durch einen Sampler mit einem Akkordeon, was im weiteren Verlauf der Platte nicht die einzigen ungewohnten Klänge bleiben werden. Das Trio setzt gleichberechtigt Gitarre und Keyboards ein, wie in dem vielgecoverten „House Of The Rising Sun“ die Hammond. Es ist keine Überraschung, dass „Third Eye Effect“ den Beat von Tito And Tarantulas „After Dark“ aufweist. „Chained“ und „Bowshot“ sind die beiden Epen von über fünfunddreißig Minuten auf diesem Album, die in erster Linie für die üppige Gesamtspielzeit verantwortlich sind, für die man knapp zwei Stunden Zeit aufbringen sollte. Leider bestehen sie größtenteils aus mehreren, rhythmuslosen Soundideen, welche so übereinanderliegend klingen, als stünde man auf der Kirmes zwischen zwei Fahrgeschäften. Man kann schon sagen, dass gesungen wird, denn unclean werden die Vocals nie. Jedoch stellen sie den einzigen Schwachpunkt dieser sechzehn Songs dar, denn sie haben in ihrer Eigenständigkeit einiges an Luft nach oben und können auch dann nicht fesselnd wirken, wenn sie genau auf den Punkt kommen. Aber die Atmosphären auf „Underwater“ sind nicht von schlechten Eltern. Glücklicherweise hat die moderne Produktion das Vermögen, einen Großteil des analogen, kratzigen Sounds beizubehalten. Ob man jedoch dem Doppelalbum weitere Durchläufe schenken möchte, wird die Zeit beantworten.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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