EXILIA, PINSKI

Köln, Underground II, 20.02.2016

Ein viel zu warmer Wintertag an dem es auch noch wie aus Eimern schüttet, lässt außer Rock ’n’ Roll nicht viele Aktivitäten zu. Also mal schnell informiert, wo denn heute Abend etwas abgeht. Treffer: Exilia im Kölner Underground II, das ist der kleine Saal links, wenn man reinkommt. Underground I wird derweil von der Terrorgruppe bespielt. Glücklicherweise finde ich einen Parkplatz ziemlich direkt vor dem Eingang, und werde nicht allzu nass…was sich im Nachhinein als Trugschluss herausstellt. Doch dazu später mehr.

pinskiAls Anheizer für Exilia besteigen nun Pinski die Bühne und das Publikum schaut erwartungsvoll auf die junge Kölner Band. Bis vor kurzem nannten sie sich noch Who’s Pinski, kürzen das aber jetzt auf Pinski. Insa Reichwein und ihre Bandkollegen Stephan Schöpe, Ian Alexander Griffiths und Lukas Jüttendonk steigen auch direkt ein und erdiger, kraftvoller Rock erfüllt die Location. Irgendwo zwischen Anouk und Melissa Etheridge, jedoch deutlich kraftvoller rockt der Blondschopf durch das etwa halbstündige Programm und das Publikum feiert mit. Mir gefällt vor allem die fröhliche Art der Zwischenansagen: "Eigentlich machen wir ja gar keinen Metal und ich dachte, wir werden mit Eiern beworfen!“ Mit ihrer sympathischen Art und der erstklassigen Performance gewinnen sie heute jedenfalls einige neue Fans, die dann auch am Merchstand die bisher veröffentlichten EPs kaufen. Ein Album ist zur Zeit in Arbeit.

Setlist: Eyes Wide Shut, Power, III, Stage, What It’s Like, Letter Of Regret, The Will

 

exiliaJetzt wird kurz umgebaut und schon wabert das Intro zu Rewind durch die mittlerweile gut gefüllte Location. Die Herren von Exilia starten mit einem Drumintro und dann stürmt Masha auf die Bühne. Hallelujah, welche Power steckt in dieser kleinen Person. Ich stehe in der ersten Reihe und denke, die ist ja noch kleiner als Doro. Energie pur strömt von der Bühne, ein kleiner Moshpit bildet sich und ich bin mittlerweile auch schon klatschnass. Das ist Rock ’n‘ Roll! Kompromisslos spielen Exilia sich durch ihre Setlist und Masha fegt wie ein Wirbelwind über die Bretter. Ständig im Kontakt mit dem Publikum und nach jedem Song ein Dankeschön-Bitteschön. Das kommt sehr gut an, überhaupt ist die Mischung aus traditionellem Hardrock mit dem Übergang zum Nu-Metal eine sehr anheizende Mixtur. Wenn sie dann noch so virtuos dargeboten wird, macht es einfach Riesenspaß. Ein kleiner Wermutstropfen ist lediglich die sehr spärliche Beleuchtung des Underground II Raumes, so verschwindet Gitarrist Carlo Chiarenza fast ganz im Dunklen. Marco DonPrivacy am Bass hat das Glück, ein wenig mehr Beleuchtung abzubekommen, während Drummer Marco Campailla so grade noch zu sehen ist. Glücklicherweise setzt man keine Nebelmaschine ein. Aber dafür kann die Band ja nichts. Dreizehn Songs spielen Exilia, bevor sie die Bühne unter tosendem Applaus verlassen, und kommen natürlich noch einmal wieder. Jetzt gibt es noch zwei Zugaben und dann ist es an der Zeit, Luft zu holen, an der Theke ein kühles Gerstensmoothie zu bestellen und noch ein paar nette Worte mit der Band am Merchstand zu wechseln. Sympathische Musiker, ein toller Gig, klatschnass und ausgepowert…was will man mehr!

Setlist: Rewind, Over The Edge, One Minute, Fully Alive, Satellite, Purity, Bliss, Emily, Closer, Coincidence, Stop Playing God, Day In Hell, Where I’m Wrong. Zugaben: She’s Not Me, Kill Me.



Autor: Pistol Schmidt - Pics: Pistol Schmidt