EXUMER, EXARSIS, COMA7

Lünen, Lükaz, 14.02.2016

coma7Heute ist Valentinstag. Möglicherweise ist das neben dem fies regnerischen Scheißwetter kurz vorm Gefrierpunkt der Grund, warum sich das Lükaz zunächst nur mäßig füllt. Dabei macht doch der Tourtross der drei Bands heute hier in Lünen Halt, der einen ganz besonderen Gast dabei hat, nämlich Coma7 aus Israel. Etwas verhalten fangen sie an, wurden dann aber schnell lockerer, dass ihr Shouter schon zum zweiten Song einen Ausflug ins Publikum unternahm. Im Grunde kann man ihre Musik noch Thrash nennen, es kommt aber noch Core, und etwas Crossover dazu, aber wenigstens auch ordentlich Punch. Coma7 beherrschen ihr Ding und spielen ziemlich tight. Aber weiß der Geier warum, sie beenden ihren Gig nach nur 20 Minuten, im Gegensatz zu ihrem wesentlich längeren Soundcheck.



exarsisDa legen die Thrasher von Exarsis schon ein ganz anderes Pfund vor. Lange Haare, Stretchjeans und weiße Turnschuhe verdeutlichen die Marschrichtung des Fünfers aus Griechenland. Exarsis sind Oldschooler und haben ihr drittes Album "The Human Project" im Gepäck. Dieses Foto von Basser Chris hat Seltenheitswert, denn er übt wie die gesamte Band permanent den Thrashsport aus. Der Dreikampf besteht aus Bangen, Posen und wild Umherlaufen. Ihr Shouter Nick im Sodom Shirt gestikuliert hektisch umher, als fiele ihm der Unterarm ab. Darüber hinaus verfügt er über eine helle Schreistimme wie selten im Thrash, was nicht jedem mundet. Dafür kommt ihr Sound füllig und hat Ecken und Kanten wie sich das gehört. Sie haben in fünfzig Minuten die Menge gut in Bewegung bekommen, dass es Zeit für den Headliner wird.

 

exumerDas Ende dieser Tour ist heute in Lünen. An diesem letzten Tourtag kommt das Publikum erst sehr langsam in Fahrt, doch Exumer Shouter Mem von Stein kriegt sie alle. Die Fragen an die Menge in seinen gemischten Ansagen auf Deutsch und Englisch werden immer beantwortet. Im wieder viel zu früh im Set befindlichen "Fallen Saint", die Bahndhymne schlechthin, hält er sein Mikro in die erste Reihe für die abschließenden Gangshouts des Songs, welche natürlich auch folgen. Altes Material aus den Achtzigern wie "Journey To Oblivion" und "Xiron Dark Star" mischt sich mit neueren Songs, allen voran ihrer neuen Scheibe "The Raging Tides" wie "Brand Of Evil", "Dark Reflections" und "Catatonic", das Lemmy Kilmister (R.i.P.) gewidmet wurde. Mit den Zugaben "The Raging Tides", der Verfasser dieser Zeilen erwartete diesen neuen Titeltrack als Konzertopener, und "Possessed By Fire" war nach siebzig Minuten Schicht im Schacht, eine amtliche und solide Thrashshow fand ihr Ende. Außerdem sollten Merchpreise von 15 € für Shirts und am Ausgang gratis bereitliegende Tourposter zum Mitnehmen zur Zufriedenheit der Besucher heute im Lükaz beigetragen haben.



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer