HARDHOLZ - HERZINFARKT


Label:MASSACRE
Jahr:2016
Running Time:46:07
Kategorie: Neuerscheinung
 

Hardholz ist ein Heavy Metal-Urgestein aus der damaligen DDR, die schon unglaubliche zweiunddreißig Jahre auf dem Buckel haben. Dabei tourten sie anfangs recht fleißig und waren insbesondere für ihre diversen Coverversionen damalig angesagter Bands bekannt. Mit der Wende schwanden dann die Auftrittsmöglichkeiten und so kam es auch erst 1995 zu ihrer ersten Veröffentlichung mit dem Longplayer "Jäger Und Gejagte", der heute wohl zu den Raritäten zählen dürfte. 1997 wurde die Band dann auf Eis gelegt. Mit der Reunion in 2014 stieß dann der neue Sänger Kelle hinzu. Ein Jahr später gelang dann der Deal mit Massacre Records und im Februar dieses Jahres erscheint dann mit "Herzinfarkt" ihr zweites Opus. Wesentlich liefert der Vierer klassischen Heavy Metal in allerdings durchweg deutscher Sprache mit derben Einflüssen ihrer damaligen Helden. Der Opener "Charon" und "Die Prophezeiung" mit jeweils sehr Metallica-lastigen Intros sind dafür gute Beispiele. Im Titeltrack wird mit einem langen Gitarrensolo im Mittelteil den Eisernen Jungfrauen gehuldigt. Auch die Akustikgitarre auf "Praeludium Wielandia" kennt man vom schwarzen Album mit dem Schlangenaufdruck und auch die Riffs erscheinen wie tausendmal gehört. Sehr melodischer, kraftvoller Metal auch bei "Wieland, Der Schmied", der wie auch alle anderen Tracks ruck zuck zündet, da nur bereits bekannte Hörwindungen aufgefrischt werden. "Bonusdreck" ist auch so ein Beispiel mit derben Anleihen an die noch alten Maiden mit Paul Di'Anno. "Jäger Und Gejagte" kommt etwas schleppender daher. Gleich im Intro bekannte Gitarren aus einem Sergio Leone Italowestern, die ganz offensichtlich ebenfalls zu den Favoriten der Ur-Rocker zählen. Im Rausschmeißer wird mit "Spiel Mir Das Lied Vom Tod" gleich die bekannteste Titelmelodie von Ennio Moricone gecovert.

Fazit: Die Songs zünden allesamt. Klar, das taten sie vor 30 Jahren als sie Metallica oder Iron Maiden zum ersten Mal spielten auch und geht man noch weiter zurück in das Jahr 1968, ist man bei Sergio Leone's Megaseller mit Henry Fonda, Charles Bronson und der unvergessenen Claudia Cardinale. Eigenständigkeit ist für die vier Thüringer eine absolutes Fremdwort. Abkupfern hingegen können sie richtig gut und auf Deutsch machen die Songs dann auch wieder richtig Spaß.

 

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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