CHRIS FRIEDRICH - IN VOLLER FAHRT


Label:GRENLAND
Jahr:2011
Running Time:58:45
Kategorie: Non Metal
 

Willkommen im Klangkosmos von Chris Friedrich. Und obwohl ich den Barden eher in die deutschsprachige Singer/Songwriter-Ecke packen würde, der mit seiner Stimme zuweilen an Gregor Meile erinnert, ist Chris der Unberechenbare, der Unvorhersehbare, der Überrascher und Poet. Ein verspieltes und verträumtes Kind mit Biss in den Texten, die manchmal aber auch so simpel sein können, dass es weh tut. Musikalisch eher als Konzept erstellt, ist nicht jeder Track auf „In Voller Fahrt“, ein Song an sich. Manchmal sind es Fragmente einer Idee, eines Traums oder einer Kernaussage, die als Einsprengsel oder Spielerei („Was Essen), (Ich Rieche Kohlen“) oder gar Klangeskapaden („Was Willst Du“) ertönen. Das macht vielleicht nicht für jeden Sinn. Auch die kleinen Sprechpassagen, die die Reise begleiten („Bitte, Herr Kapitän“), müssen nicht immer gefallen. Der Stil des Sängers der öfters weibliche Stimmen als Unterstützung aufruft, ist schon eigenwillig. „Partyboot“ zeigt deutlich auf, wovon ich rede. Mit „Treibsand“ ist für diesen zweiten Tonträger des Musikers aus Heinsberg, die erste Single, samt Video-Clip entstanden. Für mich nicht gerade das stärkste Stück. Die Duett-Ballade „Grünes Licht“ oder der melancholische Stampfer „Sachen Rein Und Weg“, wären meines Erachtens passender gewesen. Melancholie und Feingefühl bestimmen die Atmosphäre des Maestros und das obschon der Sound richtig modern ist. Wenn da nur nicht immer diese dilettantischen Keyboard-Sound Platz finden würden, die schon bei der Neuen Deutschen Welle Einzug erhielten. Aber genau wie zu jener Zeit ist auf „In Voller Fahrt“ einfach alles erlaubt. Gut so!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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