CIRITH GORGOR, INFINITY, CULTUS

Oberhausen, Helvete, 29.01.2016

cultusGeiler Event heute im Helvete zu Oberhausen. Dreimal Black Metal, dreimal Holland. Los gehts mit Cultus, die eigentlich nur aus Multiinstrumentalist Arjan bestehen, dem Betreiber von Heidens Hart Records. Er spielt heute nur Gitarre und lässt sich an Vocals, zweiter Gitarre, Bass und Drums unterstützen. Bei viel Nebel zockt man zunächst mit dem Rücken zum Publikum, bis die Urgewalt einsetzt und man straight seine grummeligen Soundlandschaften mit weiter hinten versteckten Leads in die Menge des sich noch füllenden Helvetes wirft. Richtig geil ist das Einsetzen der Snare nach langen Strecken der Doublebass. Verstärkerbrummen und Rückkopplungen schließen die Lücken zwischen den Songs und nach fast vierzig Minuten war Schicht im Schacht. 

 

infinityDanach treten Infinity aus Südholland auf. Der Verfasser dieser Zeilen erinnert sich an eine Autofahrt zum Muskelrock-Festival, auf der seine Begleitung ohne Ende durch das Album "Nostalgia For The Dark Age" dejayte. Da war ein Besuch heute im Helvete Pflicht, zumal sie ihren beachtenswerten Black Metal schon seit über zwanzig Jahren durch die Katakomben drücken. Mit Geräuschkulissen eines Sturms nimmt das Bollwerk seinen Lauf. Der freie Oberkörper hinter der Schießbude, Balgradon Xul, ist auch für die Vocals zuständig. Er bekommt etwas Growlunterstützung durch Gitarrist Draconis. Das Trio verwendet geilmetallische Riffphasen und wuchtige Speedattacken; ihr Sound ist durch Abwechslungsreichtum geprägt. Die Jungs aus Zevenhuizen arbeiten sich mit zwei Gitarren und ohne Bass durch Songs wie "Onwards The Funeral Pyre" oder dem neuen Stück "The Mountain Of Oath", wobei eine Klampfe etwas tiefer gestimmt zu sein scheint. Beendet wird die grandiose Dreiviertelstunde vom unangreifbaren "Night's Blood" von Dissection, zu dem es vor der Bühne enger wurde. Unfassbar, dass eine so geile Band so wenig Beachtung in den Printmedien findet.



cirith gorgorDen Abschluss bilden heute Cirith Gorgor aus Limburg, die sich einst Dark Sorceress nannten. Zwar heißen sie nun nach einem Begriff aus Herr Der Ringe, beschäftigen sich aber auch mit reellen Themen, wie zum Beispiel Kriegshistorien. Zwei Fackeln an den Bühnenseiten säumen den Auftrittsort und bilden zusammen mit viel Nebel die optische Untermalung der Schlacht. Der Fünfer mit Facepaintings donnert sich recht gleichmäßig durch sein sechzigminütiges Set. Bassmann Valtyr ist der Aktivposten des Quintetts, ständig in Bewegung und mit dem Hals seines Arbeitsgerätes im Publikum. Der Sound von Cirith Gorgor wirkt insgesamt sehr gleichmäßig, wird in seinen langsameren Phasen aber noch erhabener. Nach Songs wie "Rite Of Purification" und "Shadows Over Isengard" bedankt sich Fronter Satanael mit einem "Fuck You Very Much!" Geile Sache, wenn auch Infinity nicht nur wegen eines etwas besseren Zuschauerzuspruchs mit einer Nuance als Sieger des heutigen Abends durchgehen.



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer