UNBREAKABLE - Unter den Fittichen des Drummers


Diese junge und talentierte Truppe legte mit „Knockout“ im Jahr 2014 ein relativ gutes Debütwerk vor. Man begab sich unter die Obhut des ehemaligen Scorpions Drummers Herman Rarebell und von da an waren die Weichen gestellt. Obwohl die Rocker aus unserer Heimat stammen, abgesehen vom südamerikanischen Fronter Al Crespo, war der Silberling aus businesstechnischen Gründen erst viel später in unseren Gefilden erhältlich. „Rock The Nightlife“ ging als erste videounterstütze Single an den Start. Und da kompositorisch einiges aus der Feder von Mister Rarebell und natürlich auch von Studiobesitzer Michael Voss (Mad Max) stammen, wollte ich mal hören, was hier wirklich noch Unbreakable ist. Gemütlich sitzend, mit Sänger Al, Drummer und führender Interviepartner Alex und Gitarrist Martin im Hard Rock Cafe zu Köln…

logoSteve: So, dann lasst doch mal hören wie ihr mit der Band angefangen habt.

Alex: Eigentlich haben wir als Schülerband angefangen. Gegründet haben wir uns im Jahr 2003. Den Namen hatten wir damals schon, der stammt übrigens von mir. Allerdings hatten wir eine damals eine andere Besetzung. So steht das Line-up seit dem Frühjahr 2014. Zuletzt stieß unser Sänger Al Crespo zu uns. Der stammt zwar aus Ecuador, aber hat hier studiert. Wir haben einige Demos eingespielt und haben sie natürlich ins Internet gestellt: YouTube, Reverbnation…was man so kennt. Alsbald gab es Anfragen aus dem Ausland, wo man das Material erwerben könnte. Doch wir hatten noch kein richtiges Konzept und kein Album. Wir wollten ins professionelle Lager wechseln mit Produzent und Manager.

Steve: Wie seid ihr letztendlich mit Herman zusammengetroffen?

Alex: Wir lernten uns 2012 kennen. Das war in Hamburg, wo er damals ein Konzert gab. Ich habe ihm die Idee nahe gelegt und dann hat er unsere Demos erhalten. Er war angetan und meinte wir würden wie die Scorpions früher klingen, haha.

Steve: Scorpions mit anderen Gesichtern, haha, habe ich gerade schon gehört.

Alex: Er kam dann zu uns ins Studio und hörte einfach mal zu. Dann haben wir geredet und etwas arrangiert und an den Songs gefeilt. Wir hatten schnell einen Deal und landeten im Kidroom Studio zu Münster, wo wir das meiste aufnahmen und einen Live-Sound von Michael Voss verpasst bekamen, der uns sehr wichtig war.

unbreakableSteve: Inwieweit hat Herman Einfluss auf eure Songs genommen?

Alex: Nun er hat sie einfacher strukturiert. Wenn du als junge Band anfängst, willst du immer zeigen was du alles drauf hast. Herman war immer der Meinung, einfach ist besser. Es gab Veränderungen im Rhythmus der Songs an sich oder er steuerte Ideen dazu weil er weiß, wie der Markt aussieht und was die Leute hören wollen. Wir haben schon einige Grooves und maßgebliche Ideen geändert und versucht, trotzdem deutlich nach Unbreakable zu klingen.

Steve: Und jetzt habt ihr den Release-Deal mit Hermans Label?

Alex: Herman ist Manager und Produzent. Unser Label ist Dark Star Records mit Sony als Vertrieb, haben wir mit dem Release in den Vereinigten Staaten von Amerika angefangen. Dann lief drüber die Promotion an, auch für das aktuelle Video.

Al: Wir haben alles in Angriff genommen was sich uns bot: Reklame bei verschiedenen Hotelketten, MTV, Much Music in Toronto und so weiter.

Steve: Much Music in Toronto!!! Kenne ich (ein bisschen Geplauder über meine vier Jahr in Kanada und weiter ging es). Ihr seht ja jetzt nicht wie die üblichen Metaller aus, obwohl heute bei euch mehr Leder durchschimmert. Bekommt ich noch Style-Tipps?

Alex: Nein, Rock ist unsere Lebensphilosophie und da lassen wir uns nicht reinreden. Und das Nappa-Leder tragen wir, weil es einfach pflegeleichter ist als eine weiße Jeanshose, haha.

Steve: Habt ihr in Sachen Lyrics eine bestimmte Aussage oder schreibt ihr einfach „frei Schnauze“?

Alex: Wir haben die typischen Rocktexte, aber auch Lieder wie „Bad Blood“, einen typischen Anti-Kriegs Song. Wir hätten gerne eine geistige Veränderung in der globalen politischen Welt, aber die Geschichte und das Handeln beweist, dass sich bis auf einige regionale Verbesserungen, nur alles im Kreis dreht.

unbreakableSteve: Habt ihr eine Spezialität, die ihr den Fans live servieren könnt, um euch hervorzuheben?

Al: Unsere Show ist so strukturiert, das wir die Zuschauer von Anfang an mit Animation und Action mit einbinden. Das ist für mich als Fronter extrem wichtig. Wir spielen die Songs auch nicht eins zu eins wie sie auf der CD sind. Da kommt Spannung auf. Man muss auf Augenhöhe mit den Fans sein. Wir feiern auf der Bühne und die Meute soll mitfeiern.

Steve: Ihr habt ein Video (https://www.youtube.com/watch?v=aQvmtAcApaM) gedreht. Wie lief das ab?

Alex: Das haben wir in Berlin gedreht. Wir mussten die Hälfte Nachts drehen, aufgrund einiger Textzeilen. Das war mal was anderes, haha. Aber wir hatten eine Menge Spaß dabei. Herman war für die Storyline mit dabei und das superhübsche Model Valentina Belleza. Gedreht hat übrigens Oliver Sommer (Within Temptation, Apoptygma Berzerk).

Steve: Wenn man mit einer Berühmtheit wie Herman arbeitet, ist alles Friede, Freude, Eierkuchen oder denkt man schon mal: „Lass den Alten mal labern, der ist nicht mehr up to date!“?

Alex: Alles im grünen Bereich. Wir werden immer mit eingebunden und unsere Meinung zählt. Wir haben eine sogenannte Interaction. Er schätzt unsere Musiker und sieht und als fähige Menschen und Musiker.



Autor: Steve Burdelak