MEGADETH - DYSTOPIA


Label:UNIVERSAL
Jahr:2016
Running Time:46:51
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Erwartungshaltung auf eine neue Scheibe von Megadeth ist wegen Mustaines lockerem Mundwerk in Bezug auf Politik, Religion und der Zukunft von Megadeth selbst zugegebenermaßen nicht besonders hoch. Stetige Wechsel im Line-up zehrten ebenfalls an den Nerven der Fans; zuletzt ging Klassegitarrist Chris Broderick. Scheiß Einleitung, wenn man sich vorgenommen hatte, sich wirklich nur auf die Musik zu beschränken. Doch das Anfangsriff des Openers "The Threat Is Real" lässt schon mal hoffen und erinnert an die "Rust In Peace" Phase. Das Titelstück danach könnte aufgrund seines melodischeren Charakters bei "Youthanasia" oder "Cryptic Writings" eingeordnet werden. Etwas dunkler wird dann "Fatal Illusion" und "Death From Within" atmet die "Countdown To Extinction" Phase. Bevor man jetzt zu jedem Song überlegt, aus welcher Bandepoche er passt, lassen wir mal die "Reckoning Day" Gedächtnistrommeln aus dem Fokus und erfreuen uns an den ziemlich coolen, orientalischen und orchestralen Arrangements der Halbballade "Poisonous Shadows", die als einer der Albumhighlights gesehen werden muss. Man kann jetzt behaupten, Mustaine ginge auf Nummer sicher. Man kann aber auch hören, dass alles nach einer Rückbesinnung auf alte Zeiten klingt. Zusammen mit Basser Ellefson hat man sich Lamb Of God Drummer Chris Adler und Angra Gitarrist Kiko Loureiro an Bord geholt. Ein aus den Schuhen hauendes Megadeth-Album ist "Dystopia" nicht geworden, aber eines, das mal wieder die alten Qualitäten der Band in solchem Maße zeigt, dass acht Punkte drin sein müssen. Die verschiedenen Editions variieren in Sachen Bonustracks und reichhaltigem Zusatzmaterial, damit darf sich der Fan mal in Ruhe auseinandersetzen, sich einen Überblick zu verschaffen. Diese hier vorliegende CD im Crystal Jewelcase hat elf reguläre Albumtracks und ein sechzehnseitiges Booklet.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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