Auch wenn die Band Nachtlieder heißt, kommt sie nicht aus Deutschland, sondern aus Schweden. Und auch wenn ich Band schreibe, ist es eigentlich keine, denn hier handelt es sich um ein Soloprojekt der Schwedin Dagny Susanne. Wer jedoch bei Nachtlieder und Frau an liebliche Akustikmucke mit Engelsgesang erwartet, muss sich eines Besseren belehren lassen, denn hier gibt es tatsächlich schnellen Black Metal auf die Ohren. Die Riffs knarzen, das Schlagzeug zimmert in einem durch und der kehlige Gesang klingt räudig. Melodic Black Metal ohne Sinn für Schöngeist. Die Produktion ist gut und druckvoll, aber nicht klinisch und verleiht der Musik eine gewisse Kälte, die einen magisch anzieht. Vergleiche zu female fronted Black Metal-Combos wie Astarte oder Divahar passen nur bedingt, sind aber auch nicht allzu weit hergeholt. Eingängig und wie aus einem Guss rattert das Album an einem vorbei, ohne zu enttäuschen. Auf klaren Gesang wird komplett verzichtet. Beim Betrachten des Covers komme ich immer noch nicht darauf klar, dass es sich hier nicht um Gothic- oder Symphonic-Gezumpel handelt! Geiles Teil!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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