RUSH - R 40 LIVE


Label:UNIVERSAL
Jahr:2015
Running Time:400:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Vor Jahren habe ich mal gelesen, dass das Rock Hard 12.000 Reviews erreicht hatte. Das imponierte mir und ich vergaß diese Zahl nie wieder. Nach knapp vier Jahren kann ich mit voller Stolz sagen, dass das Crossfire diese Marke ebenfalls erreicht hat. Feiern werden wir dies mit dem Bericht über eine würdige Band: Rush! Über vierzig Jahre Rush aus Kanada. Das hätten die Jungs wahrscheinlich selbst nicht geglaubt als sie in ihren Anfangsjahren mit den schweren Kritiken zu kämpfen hatten. Mittlerweile gilt es weltweit zum guten Ton, Rush zumindest „gut“ zu finden. Für ihr neues Bandjubiläum haben die drei Rocker sich natürlich wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Unsere Redaktion bedachte man mit der Version „drei CD`s und einer Blu-Ray“. Da macht das Arbeiten doch gleich wieder etwas mehr Spaß. Für die zwei ausverkauften Doppel-Shows in der Heimatstadt Toronto und den dazugehörigen Restkonzerten in Nordamerika, gab es eine sehr aufwendige Bühne. Da drehen und wenden sich die verschiedenen Elemente, Fotowände erklimmen die Höhen und die Discokugel aus alten Zeiten wurde ausgepackt. Eine Reise durch die Bandgeschichte, die optisch faszinierend eingefangen wurde und dementsprechend musikalisch untermauert wurde. Selbst die Waschmaschinen drehen wieder ihre unendlichen Runden. Die Songs werden natürlich tight und spielerisch tadellos aufgeführt. Und dennoch muss man diesem aufwendigen Epos zwei Mankos an die Seite schmieren. Zum einen ist da der Gesang von Fronter und Basser Geddy Lee, der dieses Mal nicht wirklich auf der Höhe war. Klar, nicht jeder mag das hohe Stimmchen aber heuer waren zu viele falsche Töne am Start. Man höre sich mal meinen Lieblingssong „Subdivisions“ an. Recht erschreckend. Geddy scheint die Texte teilweise zu kauen um überhaupt einen Ton zu treffen. Das liegt schon so hart an der Grenze, warum auch immer, dass man die Gigs vielleicht hätte verlegen sollen. Rush kann sich so etwas mit Sicherheit leisten. Leider ist auch der Gesamtsound der Recordings nicht das Gelbe vom Ei. Jetzt denke ich mal, dass es nicht unbedingt an der Location, dem Venue Air Canada Centre lag. Da an beiden Tagen aufgenommen wurde (17. und 19. Juni), gab es vielleicht Diskrepanzen. Wie dem auch sei, die Tracklist hatte es in sich. Es gab zwei Konzertabschnitte mit Pause, wobei der zweite Teil mit den lustigen Videosequenzen „No Country For Old Hens“ eingeläutet wurde. Im ersten Teil gab es etliche Songs die, die Band lange oder gar nicht mehr gespielt hatte. Da war zum Beispiel „Losing It“ mit Gastviolinist Ben Mink. Der Beitrag stammt vom Album „Signals“ und wurde live noch nie dargeboten. Das brachte die Meute genauso schnell auf Touren wie die Hits „Tom Sawyer“ oder „Roll The Bones“. Hier wurden zum Rap-Teil Videosequenzen von Gästen auf der Leinwand gezeigt. Mit dabei Peter Dinklage (Schauspieler von Game Of Thrones) sowie Schauspieler Paul Rudd. Mit Schauspielern hat es die Band einfach. So war bei „No Country For Old Hens“, „How I Met Your Mother“-Star Jason Segel zu sehen.

Im zweiten Teil kamen dann die unvergesslichen und überhaupt unverzichtbaren Hits. Das Instrumental „YYZ“ fehlte genauso wenig wie der Radiokracher „The Spirit Of Radio“ oder der Überflieger „Closer To The Heart“. Bei „Cygnus X-1 / The Story So Far“, gab es dann das übernatürliche Drum Solo von Neil Peart. Die Retrospektive wurde von insgesamt vierzehn Kameras erfasst, allerdings störten die Bühnenhände etwas beim Zuschauen, die regelmäßig auf der Bühne etwas zu tun hatten. Die Zugabe wird von Eugene Levy (Schauspieler bekannt durch „American Pie“) eingeläutet. Mit dem Ausklang der Bilder von „Exit Stage Left“ ist der Zauber vorbei. Während der Bonusteil auf der Blu-Ray komischerweise nur drei Songs umfasst, hören wir auf der dritten CD sieben Hits. Der letzte „Losing It“ diesmal mit Jonathan Dinklage an der Geige. Ein Rush-Fan darf selbstredend auf dieses Teil nicht verzichten, Neueinsteigern würde ich aber eher „R30“ empfehlen.

Tracklist:

CD

Disc One

01. “The World Is … The World Is …”

02. “The Anarchist”

03. “Headlong Flight”

04. “Far Cry”

05. “The Main Monkey Business”

06. “How It Is”

07. “Animate”

08. “Roll the Bones”

09. “Between the Wheels”

10. “Losing It” (with Ben Mink)

11. “Subdivisions”

Disc Two

01. “Tom Sawyer”

02. “YYZ”

03. “The Spirit Of Radio”

04. “Natural Science”

05. “Jacob’s Ladder”

06. “Hemispheres: Prelude”

07. “Cygnus X-1/The Story So Far” (drum solo)

08. “Closer To The Heart”

09. “Xanadu”

10. “2112”

Disc Three

01. “Mel’s Rockpile” (with Eugene Levy)

02. “Lakeside Park/Anthem”

03. “What You’re Doing/Working Man”

Bonus

04. “One Little Victory”

05. “Distant Early Warning”

06. “Red Barchetta”

07. “Clockwork Angels”

08. “The Wreckers”

09. “The Camera Eye”

10. “Losing It” (with Peter Dinklage)

DVD/Blu-ray

Set One

01. “The World Is .. The World Is … ”

02. “The Anarchist”

03. “Headlong Flight”

04. “Far Cry”

05. “The Main Monkey Business”

06. “How It Is”

07. “Animate”

08. “Roll The Bones”

09. “Between The Wheels”

10. “Losing It” (with Ben Mink)

11. “Subdivisions”

Set Two

01. “No Country For Old Hens”

02. “Tom Sawyer”

03. “YYZ”

04. “The Spirit Of Radio”

05. “Natural Science”

06. “Jacob’s Ladder”

07. “Hemispheres: Prelude”

08. “Cygnus X-1/The Story So Far” (drum solo)

09. “Closer To The Heart”

10. “Xanadu”

11. “2112”

Encore

01. “Mel’s Rockpile” (with Eugene Levy)

02. “Lakeside Park/Anthem”

03. “What You’re Doing/Working Man”

04. “Exit Stage Left”

Bonus

01. “One Little Victory”

02. “Distant Early Warning”

03. “Red Barchetta”

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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