Den König noch vorzustellen, grenzt wohl an Blasphemie... Dier ersten fünf Alben, also bis einschließlich „The Eye“, das 1990 erschien, gehören in jede gut sortierte Metal-Sammlung! „The Spider´s Lullabye“ war das erste Album nach dem Pflichtstoff und erschien fünf Jahre nach „The Eye“, weil der König sich zunächst wieder um Mercyful Fate gekümmert und zwei Alben veröffentlicht hatte („In The Shadows“, 1993 und „Time“, 1994). „The Spider´s Lullabye“ war damals das erste King Diamond-Album, das einen nicht so guten Ruf hatte. Auch handelte es sich hier erstmals seit dem Debüt „Fatal Portrait“ nicht um ein durchgängiges Konzept-Album. Ursprünglich schon für 1991 eingeplant, beinhalteten nur die letzten vier Songs ein Konzept. Harry leidet unter Arachnophobie, also Spinnenangst, und will sich therapieren lassen. Er geht zu einem Arzt, dessen Therapie darin besteht, dass er Harry über Nacht in einem dunklen Raum an einen Stuhl fesselt; natürlich in Gesellschaft von haufenweise Spinnen in diversen Größen. Natürlich wird Harry zerfressen und in seinem Körper Eier abgelegt, deren Brut auch bald schlüpft und die Arztpraxis terrorisiert. Leute mit Spinnenangst, inklusive mir, haben sich schon beim Lesen der Texte in die Hose geschissen und ständig verängstigt in alle Ecken geschaut. Musikalisch etwas dünner, geradliniger und weniger heavy, aber immer noch überzeugend, ist „The Spider´s Lullabye" für mich persönlich immer das unterbewertetste aller King Diamond-Alben gewesen. Als Schmankerl an die Fans gibt es hier noch eine Zusatz-CD, die von vier Songs des Albums die Demo-Versionen enthält, die es vor Jahren auch mal als Bootleg in rotem Vinyl gab; und das alles im schönen Digipack. Sehr geil! Wer braucht da noch leblose Downloads?

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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