Natürlich ist ein Instrumental-Release aus dem Hause Moore immer etwas mehr als nur ein Gitarren-Album oder ein Shredder-Opus. Dieser Mann kann Songs ohne Sänger schreiben. Aber man hört trotzdem einen, wenn man will. Deshalb muss der Fan auch nicht zwangsläufig auf Neues hoffen. Eher auf super geil gespielte Tracks, bei denen halt die Klampfe den großen Ton angibt. Zehn angenehme Beiträge und das obwohl er seit 2003 in Lohn und Brot bei UFO steht, wo er den erneut ausgestiegenen Sechs-Saiter Michael Schenker ersetzte. Woher hatte er die Zeit? Haha, egal, die Gemeinde und Fachwelt wird es ihm danken. Dies ist mittlerweile das achte Solowerk, nachdem er bei Vicious Rumors auf „Soldiers Of The Night“ (1985) debütierte. Natürlich läßt der Flitzefinger aus dem ehemaligen Shrapnel-Stall keinen Lick aus und schneidet wahrlich ein imposantes Geflecht an Stilen an. Sogar zu einer Cover-Version von ZZ Top`s „La Grange“ hat der Meister sich hinreißen lassen. Obwohl der Puritaner zu dem flotten Wind eher die Nase rümpfen wird. Na ja, bis auf das Solo ist das alte Original eh cooler. Da gibt es nichts zu rütteln. Nichtsdestotrotz ist der Gesamteindruck von „Aerial Visions“ auf höchstem Niveau. Vinnie verbaut sich die Songs nicht mit Technik. Rock `n` Roll, Blues und Metal dürfen atmen und werden ausgelotet und ausgekostet. Da darf natürlich eine ruhige Nummer wie „Looking Back“ nicht fehlen. Sollte da draußen tatsächlich noch jemand sein, dem dieser Guitar-Hero noch nicht zu Ohren gekommen ist, der sollte als Strafe gleich zwei Silberlinge kaufen. Eine für sich selbst und die andere für einen guten Freund zu Weihnachten. Vinnie steht in einer Reihe mit Steve Vai und Joe Satriani!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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