A SICKNESS UNTO DEATH - THE GREAT ESCAPE


Label:SOURCE OF DELUGE
Jahr:2015
Running Time:62:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Zwei Jahre haben die Nordwestdeutschen dafür beansprucht, dieses Album aufzunehmen. Leider ist es bei vielen Platten so, dass gerade die weniger hörenswerten auf satte Running Times kommen. Die zweiundsechzig Minuten von "The Great Escape" fallen aber deutlich unter die Rubrik, in der man Longplayer packt, die man wiederhören möchte. Wer mit etwas moderneren Doominterpretationen warm wird, möge diese Scheibe auch unter 'ganz großes Kino' einordnen, das Potential dazu ist lang vorhanden. Die zum Fünfer angewachsene Zusammenkunft liebt die Geschwindigkeit unterhalb Midtempo, wie das Midtempo selbst. Statt fett ausklingende Riffs wiederholt braten zu lassen, geben sie sich mit der Stimmung des Dooms zufrieden. Dabei können kompakte Songs entstehen, mit einer Grundmystik wie bei jüngeren Sentenced ("Lost"), oder epischere Songs voller Aussage, etwa wie straightere Swallow The Sun ("Intoxicated", "Purgatory"). "The Concrete Lake" eröffnet noch eine dritte Kategorie, denn hier wird erdiger gerockt, in oben angeführtem Soundrahmen natürlich. Auf jeden Fall werden einige Sprachsamples eingesetzt, die kein unwesentlicher Bestandteil im Sound der Band sind. Allen voran stehen jedoch die kräftigen Vocals der einzigartigen Tenorstimme von Tim Ziegeler, der sich nebenbei noch für die Soundscapes verantwortlich zeichnet. Zusätzliche Vocals spendete Craving Shouter Ivan Chertov. Das Gros der zehn Tracks stammt aus der Feder von Gitarrist Michael Maas und Tim Ziegeler, die beiden Bandgründer, welche A Sickness Unto Death als Zweimannprojekt starteten. Ersterer hat auch aufgenommen, produziert und gemixt; letzterer war noch für das Artwork zuständig. Das fette Digipak im ansprechendem Coverdesign erscheint mit sechzehnseitigem Farbbooklet. Gemastert hat das zweite Album der Band Mister Jens Bogren. Beeindruckendes Gesamtkunstwerk!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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