GIRLSCHOOL - GUILTY AS SIN


Label:UDR
Jahr:2015
Running Time:40:35
Kategorie: Neuerscheinung
 

Auch Girlschool entsprangen der New Wave Of British Heavy Metal, was viele nicht wissen. Viel wichtiger ist aber, dass sie heute noch aktiv sind, denn sie hauen noch immer gut auf den Putz. Ihr letztes Album "Legacy" stammt noch aus 2008, wie die Zeit vergeht. So Songs wie "London" wurden darauf ziemlich abgefeiert. Nun ist auch in der Zwischenzeit einiges passiert. Sie waren häufig live unterwegs und zuletzt ging ihr Kumpel Philthy Taylor (ex-Motörhead) von uns, mit dem sie nicht nur einmal die Bühne teilten. Doch da stand "Guilty As Sin" schon in den Startlöchern. Glücklicherweise blieb ihr Line-up stabil, mit drei Gründungsmitgliedern plus Gitarristin Jackie Chambers, die für Kelly Johnsson (R.i.P.) kam.

Oberspeedkracher "Take It Like A Band" gabs schon vorab im Netz abzurocken, einer der schnellsten Stücke der Band überhaupt. Doch sie zünden auch im Midtempo, wie "Awkward Position" und das coole Titelstück mitwippend zeigen. "Night Before" tritt im Obertempo wieder richtig Arsch. Die Vocals von Gitarristin Kim McAuliffe, die aber noch drei starke, deutlich hörbare und so einige Mitgrölrefrains füllende Backingsängerinnen an ihrer Seite hat, werden nicht mehr so geschrien,  dafür kratzen die Gitarren heftiger und metallischer als gewohnt, dass die Riffs in "Perfect Storm" richtig rocken. "Painful" könnte auch ein Endsiebziger Popsong sein, mit dem sie vor dem geistigen Auge in Ilja Richters Disco auftreten, respektive "Top Of The Pops". Ein weiterer Querverweis in die Siebziger ist "Everybody Loves (Saturday Night)", denn das Ding klingt wie ein Sechziger Rock 'n' Roller, den sich Joan Jett zum Covern geschnappt hat. Nur dass dies hier Girlschool ist. Haha, und sie haben sich tatsächlich an "Stayin' Alive" rangemacht, das im Original ein Jahr vor ihrer Gründung erschien, also ein wirklicher Siebziger Song ist und der dieser Bee Gees Schmonzette etwas mehr Groove gibt. Getoppt wird das Teil aber noch durch "Coming Your Way", ein Remake vom 2002er Album "Not That Innocent", das live grandios funktioniert. In bester "Breakout" - Manier beendet "Tonight" das dreizehnte Studioalbum der Londonerinnen, das von niemand geringerem als Chris Tsangarides produziert wurde. Die zwölf Tracks erscheinen im Gatefoldvinyl und im Digipak.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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