GRUFTSCHLAMPEN - MONOTONIE UND GEBETE


Label:AF
Jahr:2012
Running Time:28:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Toxoplasma, Nina Hagen und Band, Fehlfarben aus den 80ern kann man schnell vergessen. Ganz abgesehen von den englischen Fuzzbox, die man auch getrost abhaken kann, denn jetzt kommen unsere Gruftschlampen. Sie meinen es zumindest, dass sie da anknüpfen müssen, wo die damals so guten und bekannten Bands ebenfalls angefangen haben. Die Band Gruftschlampen gibt es seit Anfang 2009 und wurde von Britta (Gesang) und Kokel (Gitarre, Bass, Electronics) gegründet. Musikalisch bezeichnen sich Gruftschlampen als eine Mischung aus Dark Punk und New Wave. Beide bezeichneten Musikrichtungen hatten in den 80ern ihre Glanzzeit. Aber die ist längst vorbei und die hier präsentierte musikalische Einfachheit ist mehrfach überholt. Von Wave höre ich hier absolut nichts raus (ich kann noch nicht einmal eine Verbindung zu Alien Sex Fiend, Bauhaus, oder Einstürzende Neubauten herstellen). Die acht Songs kommen dem Albumtitel „Monotonie und Gebete“ schon sehr nahe. Das Songwriting ist nicht ausgefeilt, sehr simpel und ohne Höhepunkte. Mir fehlte noch die Vertonung zu „Hänschen Klein“ nur mit anderem Text, denn das hätte von der Vielfalt an Melodienbögen außerordentlich gut ins Konzept gepasst. Brittas Gesang ist schon der Musik und den Texten zugehörig. Aber mir fehlt es ein bisschen an Ausdruck. Zwar meist sehr leidend und ab und zu auch theatralisch vorgetragen, trotzdem ist etwas mehr Aggressivität an manchen Stellen wünschenswert. Die Texte sind sehr gut. Extrem einfallsreich und sehr sozialkritisch. Hauptsächlich wird die Kirche angeprangert. Die Abfassungen sind aber nie niveaulos, sondern etwas witzig verpackt. Wer Fan des schnörkellosen 80er Jahre Punks ist, der wird dieses Debüt mögen, die anderen aber sollten die Finger davon lassen.

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Svenja Black


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