Die lange Wartezeit auf das neue Album von Ketzer ist beendet. Die Nachwuchsprügler aus Bergisch Gladbach legen nach drei Demos und ihrem hervorragenden Debüt nun mit „Endzeit Metropolis“ nach, und lassen keine Wünsche offen. Mehr noch, sie setzten einen drauf mit einem ausgewachsenen Album, das das hohe Niveau der Band noch deutlicher zum Ausdruck bringt. Das Teil geht schon gut los mit dem Titeltrack, welches die Klasse, die man der Band zweifelsohne attestieren muss, mit hohem Tempo darbietet. Immer wieder werden kurze Pausen eingelegt, wo das Tempo heraus genommen wird, nur um dann wieder neu zu beschleunigen. Das fettschnelle „The Fevers Tide“ scheint mit seinen panischen Gitarrenläufen die ultimative Geschwindigkeit zu erwirken, ohne einen Schuss Melodie wegzulassen. Wie in „Aesthetics And Ecstasy“ schaffen Ketzer fließende Verbindungen, falls überhaupt vorhanden, zwischen Black- und Thrash-Parts, die immer auf hohem, eingängigem Niveau liegen. Während Drums Thrash-Rhythmen vorgeben, und die Gitarren durch Gefilde von Blackmetal schrubben, sind eingängige Parts zu entdecken, die jedoch durch Pausen, Breaks und Tempi-Wechsel erst gar keine Gewohnheit, geschweige denn Eintönigkeit aufkommen lassen. Auf dem Album landeten acht Stücke zwischen zwei und neun Minuten, wobei letztgenannte Länge dem Abschließer „He Who Stands Behind The Rows“ zukommt. Hier vereinigen sich die typischen Trademarks zu einem epischen Track, der hoffentlich mit seinem leisen Part zu Beginn und dem Fade-Out der Rückkopplung zum Schluss hoffentlich auch live so gezockt werden wird. Insgesamt eine Pflichtscheibe für Anhänger der härteren Gangarten. Iron Bonehead wird in kürze die Vinylversion folgen lassen. Wer mit dem Debüt schon warm wurde, dem wird mit „Endzeit Metropolis“ heiß!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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