AEROSMITH - ROCKS DONINGTON 2014
Label: | EAGLE VISION |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 105:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Die Luftschmiede, Bostons berühmte Söhne, fahren ihren wahrscheinlich letzten großen Frühling ein. Natürlich geht das mit großen Bands wie Aerosmith am besten über den Live-Faktor. Heuer auf dem Download Festival in Donington (15. Juli 2014). Mit neuen Kompositionen werden sie ihren alten Evergreens nicht mehr gerecht. Und wenn eine solche Formation ins Horn bläst, erscheinen sie alle. Viele waren früher noch nicht geboren, manche keine echten Fans aber was macht das schon wenn der Rubel rollt aber vor allem wenn die Performance superlativ ist und die Party großartig? Tja und keiner singt geiler als Steven Tyler. Oder war das die Bonnie? Na ja zumindest in mancher Strophe läßt der weltbekannte und immer noch recht fitte Fronter es etwas gemächlich und stimmlich tiefer angehen. Was er allerdings mit seinen Screams wieder mehr als wett macht. Unglaublich tight und aktiv gibt sich der fast siebzigjährige Rocksänger, der schon unglaublich schlechtere Auftritte hingelegt hat. Mit dem was der Kameramann hier eingefangen hat, ist das wohl sicherlich Geschichte. Doch von vorne. Nach eingespielten Backstage-Passagen, die nicht so richtig überzeugend sind aber eben echt amerikanisches Entertainment, eröffnet das Flagschiff des US-Rock mit einer Cover-Version von Tiny Bradshaw`s „Train Kept A-Rollin`“, die schon früh zum Live-Repertoire der Band gehörte. Es sollte die die einzige nachgespielte Melodie sein, obwohl ich das bei einem Liederschatz eines solchen Acts immer schade finde, wenn sie nicht komplett ihr eigenes Material spielen aber im späteren Verlauf hören wir „Come Together“ (The Beatles). Wie dem auch sei, bereits nach den Opener beginnen die Jungs in ihrer besten Besetzung mit den großen Hits wie „Eat The Rich“, „Love In An Elevator“ und der Power-Ballade „Cryin`“. Ein späterer Kracher wie „Jaded“ kommt mir persönlich sehr gelegen, obwohl er sich fett nach 70er-Jahre anhört. Die optische Eleganz ist der Hammer. Alte Effekte werden eingebunden aber neu gestaltet wie die Zeitlupe oder das Kaleidoskop-View-Bild. Endgeil in der Darbietung. Dazu der Sex-Appeal des Fronters, der keinen Tag älter als Fünfzig aussieht und bei den Damen immer noch für Schweißausbrüche und blanke Brüste sorgt. Dies steht natürlich im krassen Gegensatz zu Gitarrist Brad Whitford, der eher die Ruhe selbst ist. Währenddessen liegt der Aktionskreis der restlichen Mitglieder, Bassist Tom Hamilton, Drummer Joey Kramer und dem anderen Toxic Twin, Gitarrist Joe Perry, eher in der goldenen Mitte. Kleine Überraschungen haben die Rocker ebenfalls parat. So nimmt Mister Tyler der das inbrünstige „Fuck Me“ unter dem Mikrofonständer gemalt hat ein Bad in der Menge und posiert für Selfies und verlässt später die Bühne, damit Klampfer Joe den Freiraum hat seinen Song „Freedom Fighter“ zu singen. Obschon diese Vocals eher zu wünschen übrig ließen. Die Playlist bleibt top mit „Livin` On The Edge“, einem meiner absoluten Favoriten „Janie`s Got A Gun“ und „Toys In The Attic“. Keyboarder Buck Johnson darf auf dem All-Time-High Hit “”I Don`t Want To Miss A Thing” glänzen, während später Songs wie “Dude (Looks Like A Lady” und das groovige “Walk This Way” die Menge zum Ausrasten bringen. Steven am Piano leitet mit dem Intro “Home Tonight” den Klassiker “Dream On” ein. Natürlich darf „Sweet Emotion“ nicht fehlen und mit „Mama Kin / Mannish Boy“ muss der Zuschauer dieser Blu-Ray zufrieden sein. Warum nie ganze Konzerte für derart Produkte verbraten werden, muss ich nicht verstehen. Oder gab es gar keine Zugabe? Und Bonusmaterial wurde ebenfalls nicht zum Besten gegeben. Egal. Für alle Fans ist dieses Produkt ein Muss. Perfektion in Musik, Performance und Wiedergabe (soundtechnisch als auch optisch). Da können andere Acts sich eine fette Scheibe abschneiden.
Tracklist:
01. Train Kept A-Rollin
02. Eat The Rich
03. Love In An Elevator
04. Cryin
05. Jaded
06. Livin’ On The Edge
07. Last Child
08. Freedom Fighter
09. Same Old Song And Dance
10. Janie’s Got A Gun
11. Toys In The Attic
12. I Don’t Want To Miss A Thing
13. No More No More
14. Come Together
15. Dude (Looks Like A Lady)
16. Walk This Way
17. Home Tonight
18. Dream On
19. Sweet Emotion
20. Mama Kin / Mannish Boy
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak