Das fließt alles ziemlich gut ins Ohr, was auf "Purified" taghell und übersichtlich geordnet angeboten wird. Eine glatte und hellere Singstimme schafft es irgendwie auch, sich ohne prägnante Durchschlagskraft in den Songs zu behaupten und darf sich mit Vergleichen zu The Cult rühmen, auch wenn sie sich offensichtlich in "Burner" mal so sehr anstrengte, dass der Mann an den Reglern nachhelfen musste, um das roughere Ziel zu erreichen. Griffig rockende Riffs von zwei Gitarren prägen tight und aufgeräumt den Sound der Band. Nicht uncool kommen die einfachen Snarefolgen in der Bridge von "The Wolves" oder die Ripp-Offs im trabenden "All Is Dead". Und was ist das jetzt, wurde etwa die Wüste vom Sand gesäubert, planiert und asphaltiert? Ein paar Stonerriffs verwenden sie zwar, spielen aber sauber Hardrock. Weiterhin trifft auch eher Pop als Metal zu, zumal die Hessen so clean und glatt sind, dass man den Schmutz der Straße nicht schmeckt. Ein paar Synthies im Beginn vom seichteren "Mental Therapie" verkommen da nur zur Randnotiz. Das alles funktioniert in einer glasklaren Produktion, in der nichts angestaubt ist oder deutlich nach Underground riecht. Die Hessen sollten wissen was sie tun, es ist ihr viertes Album. Darauf stehen zwölf Tracks, die allerdings fast ausnahmslos rocken, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

zurück zur Übersicht