Deutschland ist für seine Thrash Metal-Szene der Achtziger weltweit hoch angesehen. Aber neben den großen Bands wie Sodom, Kreator oder Destruction gab es auch immer schon Bands, die im großen Sumpf untergegangen sind. Eine dieser Bands ist mit Sicherheit Despair, die, genau wie Angel Dust, aus Dortmund kamen. Am bekanntesten dürfte ihr Gitarrist Waldemar Sorychta sein, der später auch bei Grip Inc. und Voodocult gespielt hat und vor allem als Produzent und Studio-Keyboarder für Century Media Mitte der Neunziger sehr aktiv war. Hier gab es aber noch keine Keyboards. Auch Schlagzeuger Markus Freiwald ist heute kein Unbekannter mehr, spielt er auch bei den Progressive Metallern Everflow und seit 2012 auch bei Sodom. Despair waren von 1986 bis 1993 aktiv und veröffentlichten in dieser Zeit drei Studio-Alben, von denen dieses hier das zweite ist. Die Musik war treibend und rockig, aber eben auch ein bisschen vertrackt; jedoch nicht so viel, um als sperrig bezeichnet werden zu können. Der Gesang war melodisch, die Musik voll auf den Punkt gespielt. Sie waren nicht so straight wie Kreator, nicht so pompös wie Angel Dust, nicht so sperrig wie Coroner, nicht so brachial wie Testament. Sie haben sich eine eigene Nische geschaffen, die mich etwas an die US Thrasher Intruder erinnert, aufgrund der Tatsache, dass die Musik heftig und der Gesang dennoch melodisch, auch mal in höheren Tonlagen war. Geiles, unterbewertetes Teil! Bonustracks gibt es leider keine, obwohl ich mir sicher bin, dass es bestimmt welche gegeben hat. Ob die beiden anderen Alben auch noch folgen, entzieht sich meiner Kenntnis. Wer dieses unterbewertete Album noch nicht besitzt, erhält nun die Chance! 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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