SLAYER - REPENTLESS


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2015
Running Time:41:52
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das Ende des Sommers 2015 verspricht dem Oldschoometaller vier neue Studioalben aus der ersten Liga, nämlich von Motörhead, Iron Maiden, W.A.S.P. und Slayer. Riesige Namen schüren hohe Erwartungen, doch welche können Slayer davon halten? Diese vier Größen überbieten mit ihren neuen Scheiben natürlich nicht ihre Denkmäler aus ihrer Zeit der Achtziger, kratzen aber an deren Sockel, und zwar alle vier. Aus diesem hochqualitativen Veröffentlichungsquartett sind es Slayer, die sich in Sachen Songs (Songwriter Kerry King) und Sound (Produzent Terry Date) am wenigsten von ihrer Glanzzeit fortentwickelt haben, das durfte nicht einfach so erwartet werden. Die Hintergründe des jetzigen Line-ups, bestehend aus King, Araya, Bostaph und Holt wurden ausreichend publiziert und werden als bekannt vorausgesetzt. Auf Studioalbum Eins nach Hannemann (R.i.P.) startet man mit dem Intro "Delusions Of Savior" ungewohnt seicht, doch das Titelstück ist danach der Oberzünder, von Tom Araya schön kräftig gebrüllt und wird ohne Doublebass ein Dampfhammer für die Ewigkeit sein. Danach lässt es Araya für seine Vocals gemächlicher angehen. Roughe und straighte Drums wie im angsteinflößenden "Cast The First Stone" zeigen, wie die Gefährlichkeit der Band heute in gebremsten Songs klingt. Auf so ein Riff wie im Tempokiller "Atrocity Vendor" musste man lange warten, ist aber eine Neuaufnahme der Single-B-Seite vom Titelstück des Vorgängeralbums "World Painted Blood" aus 2009. Die Totschläger sind nicht gerade bekannt für unverzerrte Klänge, wie sie "When The Stillness Comes" einläuten, doch tatsächlich soll der Song noch aus der Zeit Anfang der Neunziger stammen. Der einzige Song auf "Repentless", noch aus der Feder von Hannemann, ist das geilriffige "Piano Wire". Was nach dem Finaltrack "Pride In Pejudice" bleibt, ist auf jeden Fall Bock auf einen zweiten Durchlauf. Schon seit zwei Dekaden spielt King die Riffs allein im Studio ein, sicher ein Indiz für Beständigkeit auf ihrem zwölften Album. In der Vergangenheit wurden bei Slayer oft zu kurze Albumlängen bemängelt, was diesmal bei zwölf Tracks und über vierzig Minuten Spielzeit ausfallen dürfte. Slayer sind noch immer sowas von Slayer, auch wenn sie es ein kleinwenig gemächlicher angehen.

 

Tracklist:

01   Delusions Of Saviour

02   Repentless

03   Take Control

04   Vices

05   Cast The First Stone

06   When The Stillness Comes

07   Chasing Death

08   Implode

09   Piano Wire

10   Atrocity Vendor

11   You Against You

12   Pride In Prejudice

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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