UMBAH - ENTER THE DAGOBAH CORE


Label:I VOIDHANGER
Jahr:2012
Running Time:53:49
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das englische Einmannprojekt Umbah ist nun schon seit Ewigkeiten im Geschäft, aber wirklich bekannt sind sie hier zu Lande nicht, und werden wohl eher immer noch ein Geheimtipp sein. Auch an mir sind sie bis dato völlig vorbei gegangen. Umbah Mastermind Cal Scott bewegt sich seit 1990 im Metal- und Industrialbereich und legt mit „Enter The Dagobah Core“ ein neues Album ab. Musikalisch vereint er harte Metalriffings, die auch der einen oder anderen Deathmetalband Ehre machen würden, mit elektronischen Samples, was nicht immer sofort ins Ohr geht. Gewaltig bricht die musikalische Masse über einen ein und überfordert erstmal regelrecht. Man muss sich darauf einlassen, gewöhnt sich dann aber schnell dran und kann das musikalische Durcheinander differenzieren und ab und an auch genießen. Die Geschwindigkeit, mit der es teilweise in den Songs vorangeht, ist atemberaubend und wird durch den zum Teil unorthodoxen Songaufbau nur verstärkt. Es besteht keinerlei Vorhersehbarkeit. Über allem dominieren stets die Gitarren, der Drumcomputer fällt nicht arg schlimm auf und der Gesang ist mal clean, mal gekreischt oder gegrowlt. EBM-Parts vermischen sich mit düsterstem Metal, man kann es am ehesten als eine Mischung aus KMFDM, Macabre, Marilyn Manson beschreiben, aber auch das trifft es nicht richtig. Nach der ersten Verwirrung über dieses Durcheinander an musikalischen Spielarten ist man aber durchaus geneigt, sich dieses konfuse Machwerk öfter anzuhören, es hat einen gewissen Reiz, dem man sich nicht entziehen kann. Meine persönlichen Anspieltipps sind „Dr. Geiger“, „Cosmic Garland“ und auch „Bolderok Naron“, da sie am ehesten die Stile des Albums vereinen. „Oberon Tales“ dagegen ist bei diesem temporeichen Album dann schon so etwas wie eine Ballade. Es bleibt eigentlich nur eins zu sagen, selber anhören und entscheiden, ob einem diese Art der Musik liegt. Entweder man mag es oder man hasst es, aber ein Mittelding gibt es hier wohl nicht. Zu entdecken gibt es Einiges, so dass es sich lohnt, sich damit auseinander zu setzen.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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