NACHTGESCHREI - STAUB UND SCHATTEN
Label: | OBLIVION |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 48:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Mit "Staub Und Schatten" liefert das Frankfurter Septett, welches sich 2006 gründete, damals noch mit Holger Hotti Franz am Mikro, bereits ihr fünftes Album ab. Im weitesten Sinne ist die Band dem Mittelalter-Rock zuzuordnen, haut aber mit ihrem metallischen Folk eine harte Kerbe in das mit namhaftesten Bands wie Subway To Sally, In Extremo, Faun, usw. dicht und ausreichend besetztem Genre. Und genau dieser metallische Flair, teils mit derben Anleihen aus dem Industrial, gepaart mit der mehr dem Deutsch-Rock entnommenen und wirklichen roughen Stimme des 2012 neu eingestiegenen Sängers Martin LeMar, setzen bereits seit dem Vorgängeralbum "Aus Schwärzester Nacht" ein deutliches Ausrufezeichen. Gleich "Monster" mit einem orchestralen Intro, kräftigen Gitarren und einem starken Refrain kann umgehend überzeugen. "Das Nichts" brilliert mit einem starken Text und dem klasse Wechsel zwischen Folk und Metal. "Die Wilde Jagd" kommt dagegen etwas sperriger rüber, erinnert im Gesang an Eric Fish, überzeugt aber auch hier mit tollem Refrain, ist mir in der Summe aber zu viel Mittelalter. Der Titelsong kommt etwas melodischer daher und zeigt auch ganz ruhige Teile. Eindeutig wird "Staub Und Schatten" aber durch die stimmliche Glanzleistung gerettet. "Lunas Lied" steht für die typische Ballade mit Einsatz von Orchester und Chören. Hundegebell und Glocken leiten dann in "Kerberos" ein, welches mit dem symphonischen Part eher wie ein Intro in das nachfolgende "Eden" wirkt. Hier kommen die Glocken im Dunst der metallischen Gitarren und des mal wirklich passenden Dudelsacks richtig gut rüber. Auch der "Der letzte Tag" beginnt mit zerhackten Gitarren, kommt aber ansonsten etwas unausgegoren mit gequältem Gesang daher. Nur die Mitmachparts können auch hier wieder überzeugen. Überspringen wir das überzeugende "Verloren", lassen das balladesk einsetzende "Bruder" hinter uns und kommen zu "Leben Für den Klang", was ohne den hier verzichtbaren Dudelsack locker auch auf jede Longrille im Deutsch-Rock hätte gepresst werden können. Mit "Schlaflos" und wieder genialem Refrain entlassen uns Nachtgeschrei und machen, ehrlich gesagt, richtig Bock auf mehr.
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey