KADAVAR - BERLIN
Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 52:14 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Das dritte Album der Retro-Rocker Kadavar kommt mit einigen Neuerungen daher: Wer die Berliner kennt, weiß, dass diese auf ihren ersten beiden Alben eine gewisse Experimentierfreudigkeit aufwiesen, was durch lange Spielzeiten, häufige Tempowechsel und ausgedehnte Soli erkennbar wurde. Nicht so auf ihrem neuesten Werk „Berlin“, dessen Name die Verbundenheit zu ihrer Heimatstadt ausdrücken soll. Lange Spielzeiten sucht man hier vergeblich, dafür finden sich elf Songs, die sich dennoch sehen lassen können. Genau wie die ersten beiden Alben wurde mit original analogem Equipment aus den siebziger Jahren aufgenommen, um einem gewissen Vintage-Sound zu erzeugen. Mit den ersten drei Titeln beginnt ein Inferno aus Hard Rock und Stoner Rock, dessen unbändig stampfender Bass- und Gitarrensound den Hörer beeindruckt zurück lässt. Das Schlagzeug ist insgesamt deutlich vorantreibend, wodurch der Track äußerst mitreißend erscheint, was auch auf dem restlichen Album so bleibt. Sänger und Gitarrist Christoph „Lupus“ Lindemann sorgt mit seiner Stimme für ein sinnliches und dennoch wildes Gefühl, welches durch sein abwechslungsreiches und ausgefeiltes Gitarrenspiel verstärkt wird. Schlagzeuger Christoph „Tiger“ Bartelt und insbesondere der erst kürzlich in die Band aufgenommene Bassist Simon „Dragon“ Bouteloup ergänzen sich gegenseitig nahezu perfekt. Insgesamt bekommt der Hörer eine raue und solide Sammlung amtlicher Rocknummern präsentiert, die die siebziger Jahre wieder aufleben lassen und dennoch die Energie des 21. Jahrhunderts in sich tragen.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Clemens Steinberg