PYOGENESIS - A CENTURY IN THE CURSE OF TIME

Label: | AFM |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 55:32 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Bei Pyogenesis weiß man auch nicht, woran man ist irgendwie... Angefangen haben sie 1991 mit dem Grindcore-Demo “Ode To The Churning Sea Of Nar Mataru”, danach haben sie eine Weile Doom-/Death Metal gemacht. Mitte der Neunziger wurden sie immer alternativer und poppiger. Zum Schluss klangen sie in etwa wie die Beatsteaks. Aber dann war lange Ruhe im Karton. Das letzte Album “She Makes Me Wish I Had A Gun” ist von 2002. Was haben die Burschen so lange getrieben? Zunächst einmal scheinen sie von Baden-Württemberg nach Hamburg ausgewandert zu sein. Ich war sehr überrascht, sie dieses Jahr auf einem Festival-Flyer entdeckt zu haben. Kurze Zeit später wurde ich gefragt, ob ich die neue Pyogenesis besprechen würde. Aber wie klingen sie denn nun nach so langer Pause? Würden sie weterhin poppig sein? Oder wieder zurück zu den Wurzeln gehen? Würde man ihnen beides überhaupt abkaufen nach so langer Zeit? Von früher ist nur noch Gitarrist Florian Schwarz mit dabei. Sein ewiger Weggefährte Tim Eiermann strich in diesem Jahr überraschend die Segel... Der Bassist ist noch von 2002 mit dabei. Alle anderen Mitglieder sind neu. Aber Pyogenesis wären nicht Pyogenesis, wenn sie ihre alten Fans nicht wieder vor den Kopf stoßen würden. Man kann ihnen wirklich nicht vorwerfen, zweimal dasselbe Album gemacht zu haben. Und das ist auch heute noch so! Die Gitarren sind tief gestimmt und klingen modern. Das Schlagzeug ist endlich wieder treibend und es wird auch wieder gegrowlt. Doch die Refrains klingen wieder melodisch und fröhlich, wie man es von ihren letzten Alben kannte. Man verbindet also gekonnt alte und “neue” Elemente der Band zu einer homogenen Mischung, die trotzdem etwas Neues bringt, denn man hat nie das Gefühl, dass Pyogenesis sich selbst kopieren, um wieder Anschluss zu finden. Ganz im Gegenteil: Sie erfinden sich selbst neu und bleiben zweitgemäß und innovativ. Abgefahren! Die Band bleibt weiterhin interessant!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller