Schon wieder eine Live Doppel-CD/DVD von U.D.O.? Die Frage scheint nicht ganz unberechtigt zu sein, denn bei genauem Hinsehen ist dies schon die dritte in nur drei Jahren nach “Live In Sofia” (2012) und “Steelhammer – Live From Moscow” (2014). Gut, das eine war die alte, das andere die neue Besetzung und diese mit Orchester. Aber reicht das als Kaufanreiz? Im Grunde genommen ist diese Konstellation schon einmal interessant, denn es gibt ja immer noch ewig Gestrige, die Uns Udo vorwerfen, seit fast vierzig Jahren immer dasselbe zu machen. Kritikern wird hier also ein Riegel vorgeschoben. Aber wie ist die Mischung denn nun genau? Gemeinsam mit dem Marinekorps Nordsee (was auch das Intro “Das Boot” erklärt) und einem Chor vertont der fast 63-jährige Altmeister des teutonischen Stahls siebzehn Klassiker aus allen Phasen der Band, die auf zwei CDs verteilt sind. Auf der beiliegenden DVD fehlt dagegen ein Song... Interessant ist hier vor allem, dass man sich nicht nur auf Standardkram wie “Future Land”, “Man And Machine”, “Faceless World” oder “Animal House” versteift hat, sondern auch ohnehin schon für U.D.O. experimentelle Nummern wie “Cut Me Out” oder “Book Of Faith” neu vertont hat. Zudem hat man lange nicht gespielte Perlen wie “Independence Day” wieder ausgegraben und komplett auf Accept-Klassiker verzichtet, was bei der Orchestrierung aber wohl eher Copyright-technische Gründe haben dürfte. Mit dem Orchester im Hintergrund bekommt die Musik einen Soundtrack-ähnlichen Touch, der zwar kein Pflichtprogramm für jeden Fan ist, aber dennoch für Unterhaltung sorgt. Beim Anschauen der DVD fällt vor allem auf, dass sich die Band mit feinen Anzügen in Schale geworfen hat. Strange irgendwie, aber nicht schlecht. Dennoch aber auch nicht essenziell für die Sammlung... entscheidet selbst!

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht