ANGUISH - THROUGH THE ARCHDEMONS HEAD


Label:DARK DESCENT
Jahr:2012
Running Time:58:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die vier schwarz gekleideten Patronengurte sind ganz tief oldschool Doom verwurzelt. So tief, dass „Through The Archdemons Head“ auch Anfang der 80er hätte veröffentlicht werden können. Riffs aus Abgründen schallen hervor, eingemantelt in einer transparenten, altbackenen Produktion. Messerscharf werden slowmotion Metalparts interpretiert, die riffiger als alte Candlemass kommen. Growls gab es damals noch nicht, so bedient sich Sänger und Bassist J. Dee meist einer tiefen Gurgelstimme, röhriger als Tom Angelripper und genauer als Cronos. Sich in diesem Sound bewegend, können die vier Antispeedkings sowohl obermelodisch süß, als auch zerstörend bitter erscheinen. Diese Parts verbinden die Doomster fließend, zelebrieren das zum Beispiel neun Minuten lang in “Dawn Of Doom”, oder liefern in „Illusive Damnation” vernichtende, abgrundtiefe Ripp-Offs im Mittelpart. Der Zwölfminüter „Morbid Castle“ am Schluss der Scheibe lässt das Werk mit rottendem Grabesgesang von J. Dee hymnisch ausklingen. Das Album kommt wie aus einem Guss, Anspieltipps sind alle Tracks, denn es gibt keinen Ausfall, weil der Kopf immer wieder nicken muss. Die Schweden hätten gut und gerne schon vor dreißig Jahren die Szene mit ihrem Todes-Doom bereichern können. Offensichtlich wurden hier die Hausaufgaben so gut gemacht, dass der Name Anguish bedenkenlos in einem Atemzug mit SAINT VITUS genannt werden kann. Und das ist ein Ritterschlag, ganz besonders schon nach einem Debütalbum!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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