Gerade in der Black Metal-Szene Mitte der Neunziger war es eigentlich Standard, dass sich aus Bands diverse Nebenprojekte gründeten, die häufig aus denselben Leuten bestanden und auch nicht selten musikalische Ähnlichkeiten aufwiesen. Auch wenn es sich hierbei nicht um Black Metal handelt, ist die Herangehensweise jedoch ähnlich. Hinter The Exploding Eyes Orchestra verbergen sich nämlich fünf der sieben Leute von Jess And The Ancient Ones, inklusive der ausschlaggebenden Sängerin Jess. Gitarrist Thomas Corpse konnte oder wollte diese Songs nicht für die andere Band benutzen. Warum, ist mir allerdings schleierhaft, denn so wirklich aus dem Rahmen gefallen wären sie dort nicht. Die Musik ist hier vielleicht etwas ruhiger ausgefallen, aber nicht weniger psychedelisch. Die Songs sind eingängig und gehen schön ins Ohr, jedoch verlaufen sie sich nach einiger Zeit auch irgendwie im Sand. Alles plätschert dahin und reißt nicht wirklich vom Hocker, ohne dabei jedoch wirklich schlecht oder langweilig zu sein. Hier sind gute Musiker am Werk, die viel Spielfreude zeigen. Doch so richtig will das Album nicht bei mir zünden... Die Gänsehaut-Momente fehlen hier ein bisschen. Fans von Jex Thoth, Blues Pills, The Devil´s Blood oder eben Jess And The Ancient Ones werden hier aber Gefallen dran finden.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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