Gorgoroth sind aus der norwegischen Black Metal-Szene gar nicht mehr wegzudenken! Bereits 1992 gegründet und zu den Szene-Urvätern zählend, veröffentlichten sie bis heute in wechselnden Besetzungen zehn Studioalben. So räudig wie in den Anfangstagen klingen sie aber schon lange nicht mehr. Gitarrist Infernus, der als einziger noch von der Urbesetzung mit dabei ist, ist als Musiker hörbar gereift. Auch wenn Gorgoroth Norweger sind, ist Schlagzeuger Tomas Asklund Schwede. In seiner Heimat trommelte er bei Dawn und sogar bei Dissection. Und das hört man auch. Präzise wie ein Uhrwerk hämmert er auf seine Schießbude ein und verleiht der Musik den nötigen Druck. Was mir aber ehrlich gesagt fehlt, ist die alte Rotzigkeit. Gorgoroth sind spielerisch tight und die Produktion ist fett und druckvoll. Die Gitarrenmelodien sind zu allgegenwärtig. Klar, das Schlagzeug muss nicht mehr wie ein Pappkarton und die Produktion nicht mehr nach Kassettenrekorder klingen (was beides in der Vergangenheit definitiv schon mal der Fall war!), aber hier gibt es für die Norweger zu viele moderne Death Metal-Einflüsse. Zwar ist das hier alles sehr gut und gefällt mir auch. Was mich wirklich stört, ist, dass man Gorgoroth einfach gar nicht mehr erkennt, wenn man sie noch von früher her kennt. Dennoch gibt es hier geiles Black-/Death Metal-Gekloppe mit einem feinen Gespür für Melodien, die aber weder schön noch trendy klingen. Was noch wie früher ist, ist die kurze Spielzeit, die ich jedoch positiv anmerken will, denn so wird das Album auch nicht langweilig.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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