JETTBLACK - DISGUISES
Label: | CHERRY RED |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 45:36 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
„Raining Rock“, das zweite Opus von Jettblack, überraschte mich total und ballerte mich mit einer gelungenen Abwechslung aus den Socken. Live kam dann eine fassungslose Enttäuschung. Diesen Bruch in der Qualität hätte ich nicht erwartet. Nun liegt das dritte Werk „Disguises“ in den Startlöchern und lässt mich wieder einmal nicht los. Die Abwechslung ist geblieben, allerdings ist der Anteil Glam etwas härteren und rockigeren Themen zum Opfer gefallen. Da erinnert sogar der markante Opener „Slaves“ an die Helden Mötley Crüe zur späteren Phase. Tja und „Poison Rain“ kratzt an den neueren Alben von Skid Row. Irgendwie mischen die Jungs die Refrains der 80er-Jahre mit dem Grundthema des Rock der grungigen 90er-Jahre. Das ist doch dann auch eine Form Crossover oder? Wie dem auch sei, es funktioniert genauso gut wie die alten Bands, die den Spagat damals vom Poser-Rock in die Neuzeit geschafft haben. Man kleistert derweil nicht alles zu und lässt Platz für entspannte Teilstücke wie es Saigon Kick eine Weile aufrecht gehalten haben. Das kann durchaus süchtig machen, wenn man sich die Zeit lässt, nicht gerade aufdringliche Kompositionen wie „Evidence“ und das aufreibende „Broken Bones“, für sich zu entdecken und entfalten zu lassen. Selbst die melancholische Tristesse der 90er-Jahre bekommen sie in ihrer Ballade „Black And White“ so hingebogen, dass die erfrischende Klasse von Queensryche auflebt. Alles richtig gemacht!
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak