WYKKED WYTCH - THE ULTIMATE DECEPTION


Label:GOOMBA
Jahr:2012
Running Time:47:51
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ein traurig vergeigtes Intro von “Birthing The Beast” eröffnet die neue Scheibe der Florida Extremster von Wykked Wytch, bis die Doublebass alles wegbläst. Ein getragener Refrain, nicht ganz uncool, hinterlässt schon mal aufmerksame Spuren. Ihr Vorgängeralbum mit dem verheißungsvollen Titel „Memories Of A Dying Whore“ liegt nun schon fast vier Jahre zurück. Auf ihrem bereits fünften Longplayer wechselt sich immer wieder extremes Gekloppe mit kurzen, melodischen Slowdownparts ab, wie “Despised Existence” eindrucksvoll beweist, oder der noch coolere Slowdownpart in „Prayers Of The Decapitated“. Ipek, die rothaarige Rastalocke, röhrt sich gut was zusammen, was stellenweise noch extremer als die frühe Sabina Claassen kommt. Sie geht sehr variabel mit ihrer Stimme um, wie aber auch der Produzent Daniel Castleman (As I Lay Dying) bei ihrer Stimme mit der Technik. So kann man in „When The Sleepers Rise“ gleich verschiedene Varianten ihrer Stimme begutachten. Immer wieder werden auf dieser Scheibe gesprochene Trailer Samples verwendet, und für „Ecstasy“ sogar ein ganzer Track dafür bereitgestellt. „Fade To Black“ wird schön nach den oben bereits aufgeführten Regeln der WW-Kunst zersplattert. Schön, auch noch eine bisher ungehörte Variante der Ipek-Stimme hören zu dürfen, nur leider geht diese wahrscheinlich höchste Kunst ihres Stimmeinsatzes im Bombast der Doublebass unter, welche deutlich übertrieben gegenüber des Originals von Metallica klingt. Und auch wegen des Tempos endet der Song schon eine Minute früher. Das Artwork für das Hingucker-Cover übernahm Mercelo Vasco (Dimmu Borgir). Die  Klopper aus Miami vereinen viele Genre und viele Querverweise angesagter Bands in ihrem Sound, doch in wie weit dieses Gebräu etwas Eigenes darstellt, könnten Die-Hardler nach einigen Durchläufen besser beurteilen. Diese schrägen Vögel aus dem Vorzeige-Badeort halten für Negativkritiken bestimmt schon den langen gestreckten Finger parat, oder können einen gewissen Touch Uncoolness auf der anderen Seite sicher als noch cooleres Lob auf wegstecken.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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