PARADISE LOST - THE PLAGUE WITHIN


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2015
Running Time:50:22
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die neue Scheibe von Paradise Lost liegt vor, Studioalbum Nummer Vierzehn. Bevor man sich die Frage stellt, wohin diesmal die Reise geht, nimmt der Opener "No Hope Insight" den Zweiflern den Wind aus den Segeln und präsentiert sich knackig, tief und deathlike zu einhundert Prozent als typisch Paradise Lost. Aber zu welcher Phase? In der Vergangenheit verließen sie ihre doomigen Death Wurzeln von Album zu Album immer mehr und erreichten sogar Gefilde des poppigen Gothic. Mit ihren letzten Alben gewannen sie wieder an Härte und Tiefe, was die ganz alten Fans aufhorchen ließ. Mackintosh schlägt derweil härtere Saiten bei Vallenfyre an und Holmes fährt die Oberhärte bei Bloodbath, bei denen er sogar seine Growls wiederentdeckte. Und das gibt es auch nun bei Paradise Lost wieder zu hören. Man darf als Vergleich sogar die "Shades Of God Phase" nennen. Growls werden jedoch nur mancherorts verwendet, die Songs wirken sehr kompakt wie auf jüngeren Werken und Bereiche ihres Spätneunziger Gothic werden auch auf "The Plague Within" wieder angeschnitten. Allerdings schwebt in ihnen permanent der Hauch des Todes ihrer früheren Alben mit. Einen epischen Schlepper bringen sie mit "Beneath Broken Earth" dennoch, in denen Mackintosh auch gleich seine bekannt melancholischen Leads mit einbaut. Bevor man feststellt, dass die Platte gegen Ende qualitativ abflacht, liefern sie mit "Cry Out" kurz vor Schluss noch einen knackigen Hit, der mit prägnantem Riff der dunklen Art und zackiger Vocalrhythmik gleich ins Ohr geht und dort bleibt. Bei Gothic Freunden und (Neo-) Deathern gleichermaßen. Der Fünfer aus Halifax darf sich wieder im Bereich Death Metal zu Hause wähnen. Allerdings nicht mehr oldschool im Underground, und auch nur mit einem Bein, aber dem Standbein.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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