Für die Quireboys-Fans hat die Weihnachtssaison schon jetzt begonnen. Das neue Album der Briten kommt als unglaublich geiles Vierer-Pack. Eine Digi-Klappbox beinhaltet die zehn aktuellen Tracks auf einem Silberling. Die anderen drei Tonträger bilden das 2009er Werk „Halfpenny Dancer“, sowie zwei Live-Recordings zur „Halfpenny Dancer Liveshow“ aus dem Jahr 2010, die bis dato nicht veröffentlicht wurden. Optisch und an Aufwand wird das Konzept des Vorgänger-Albums "Black Eyed Suns“ weiter verfolgt, während man sich musikalisch entspannter gibt und sich an das balladeske Opus „Halfpenny Dancer“ anlehnt. Nur ist man heuer noch spartanischer mit der Instrumentierung von statten gegangen. Das kommt beim Opener „Gracie B“ noch recht verhalten rüber, wächst aber mit jedem weiteren Song in ein richtig gutes Gefühl. Emotionen und innerer Frieden machen sich breit. Das reinste Wohlbefinden und man will einfach nicht, dass der gerade laufende Song zu Ende geht, bis man den nächsten bewegenden Moment erlebt. So hinterlassen die zehn Beiträge insgesamt nicht ganz die Pracht des letzten Albums, aber für die ruhigen Stunden zu zweit wird es dieses Jahr wohl kaum ein besseres Album geben. Und dieses Potential nach dem gelungenen Solowerk (100% Pure Frankie Miller“) von Sänger Spike, hätte ich nicht so früh wieder erwartet. Der zweite Frühling in voller Pracht.

Über den Re-Release von „Halfpenny Dancer“ großartig Worte zu verlieren, wäre wie Eulen nach Athen tragen. Eines der besten Alben der Band mit meinem Lieblingshit der Insulaner „Mona Lisa Smiled“, der für mich eine bis dahin noch nie angebotene Präsenz an Fernweh verbreitet, aber gleichzeitig eine derart intensive Atmosphäre besitzt,  die an Geborgenheit grenzt. Zudem kann man sich eine wirklich positive Cover-Version reinziehen (und das von mir), „Can`t Stop Loving You“, im Original von Phil Collins (ex-Genesis). Der Country, Blues und Folk-Rock der Band kommt hier richtig zur Geltung. The Quireboys sind die unterbewerteste Band der Welt. Ein bißchen Smokie, ganz viel Rod Stewart, etwas The Rolling Stones und viel The Quireboys.

Das Doppel-Livewerk ist eine spielerische neue Facette mit Instrumenten wie einigen Fideln, Banjo, Mandoline und vielen mehr. Einfach hörenswert. Jeder Rocker sollte mal ein Gig dieser faszinierenden Truppe gesehen haben. Als Komplettwerk muss ich wieder ganz hoch bewerten.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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