Wenn der Hahn kräht auf dem Schrott, ändert sich der Metal oder eben not. So oder so ähnlich lautet wohl die Bauernweisheit auf den umliegenden Felden von großen Multi-Open-Air-Veranstaltungen. Denn dort kann man sich diese Schweden schon vorstellen. Sie nennen sich Lancer und sie setzen zum zweiten Sturm an. Nach der EP "Purple Sky" und dem selbstbetitelten Albumdebüt bringen sie nun zum zweiten Mal eine Ansammlung von neun Tracks ihres Power Metals, den sie gerne in höheren Tempi und mit Doublebass zelebrieren. Auch die Vocals können was. Sie kommen sehr nach Edguy, was ja an sich schon mal als Lob zu werten ist. Das Album ist vollgepackt mit reichlich Soli und anderen Ideen, das Melodielevel bis zur Grenze der Übersättigung hochgehalten. Kleinere Einfälle gehen dabei fast unter, wie ein kurzes Solo des Basses in "Imo Jiwa" und "Fools Marches On", oder ein erdiger Start des Zehnminüters "Aton". Zwar hat man einige Melodiebögen schon mal gehört, doch die Schweden haben ihre Sache auf jeden Fall gut gemacht. Eine aalglatte Hochglanzproduktion nimmt der Roughness einiges an Boden, soll aber wohl so sein und wird der Band den Weg zu größeren Hörerschaften ebnen, besonders Fans von früheren Stratovarius.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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