ANTHRAX - WORSHIP MUSIC


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2011
Running Time:55:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wie klingen Anthrax 2011, acht (!) Jahre nach ihrem letzten Studioalbum und einundzwanzig (!!!) Jahre nach ihrem letzten Album mit Belladonna? Nach drölfzig albernen Besetzungswechseln und immensem Druck auf den Schultern? Um es gleich vorweg zu nehmen: Auf „Worship Music“ befindet sich kein schwaches Stück. Nach einem scheinbar endlosen Intro wird der Hörer mit „Earth On Hell“ erlöst. Der Song „Fight ’Em ‘Til You Can’t“ war schon als Appetithappen aus dem Netz bekannt, wie jetzt auch „The Devil You Know“, welche schon mal die beiden repräsentativsten Tracks auf dem Album sind. Geiler Anfang zu „I’m Alive“, ein All-Band Stakkato, wie es von vielen Anthrax Openern bekannt ist. „Be All End All“ schießt mir spontan in den Kopf, als ich die Celli in „Hymn 1“ höre. Nur klingt dieser 44-Sekünder genauso wenig nach einer Hymne, wie der Track „Judas Priest“ nach selbigen. Das melancholische „Crawl“ kommt schleppend und unentkorkt, denn Joey klingt hier (nur hier) irgendwie etwas nach Seattle in den 90ern, und überhaupt ist der Arschtrittfaktor auf diesen Album nicht der allerhöchste, heißt es ja auch „Worship Music“ und nicht „Worship Pure-Thrash“. Nach Abzug von Intro und den beiden Intermezzi bleiben zehn Tracks mit typischen Anthrax-Trademarks, die ich mir gleich noch einmal reintue. Das auffällige Cover und die einwandfreie Produktion lässt keine Wünsche offen, auch Belladonna erfüllt die Erwartungen und macht somit einen hervorragenden Job. Wie alles mit einem anderen Sänger geklungen hätte, will ich mal nicht herbei illusionieren. Das ist zwar schwierig, denn John Bush war ebenfalls ein wichtiger wie beliebter Sänger der Eastcoastler, aber jetzt ist 2011 und dies ist das Line Up. Punkt. Anthrax waren im Arsch, am Ground Zero ihrer eigenen Trümmer und konnten danach mit den „Big Four“ einigen Boden wettmachen. Wie hoch dieses Album über ihren alten oder neuen Horizont hinauswächst, entscheiden die Fans. Ich gebe auf jeden Fall schon mal 8 Punkte mit auf den Weg!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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